Reese-Kaserne – 85 Jahre prägende Zeitgeschichte


Quelle: PM, Gärtnerhaus im Park, 31.3.2020

Nach wie vor sind wir davon überzeugt, dass man hier benötigten Wohnraum schaffen und zugleich die historischen Strukturen erhalten kann. Dieses mittlerweile einzigartige Ensemble von Funktionsgebäuden am historischen Platz kann saniert und sinnvoll umgenutzt werden, ob als Wohnraum oder für diverse andere Zwecke: sozial, wirtschaftlich, kulturell.

Ein Baustein der Zeitgeschichte, erzählende Gebäude, die aber einer Modernisierung oder einem Neubau nicht im Wege stünden, sondern dieses Quartier aufwertend ergänzen würden.

Als wir erstmalig in einem AZ-Artikel im Februar davon hörten, daß der veraltete B-Plan tatsächlich revidiert werden soll im betreffenden Areal, was wir immer forderten, und es im Vorfeld sogar einen Architektenwettbewerb geben wird, weckte dies Hoffnung auf einen Erhalt und eine Integration des Bestands in das Neubaugebiet. Der Appell letzten Jahres an die Stadt, hier mit ihrem Erbe sorgsam und angemessen umzugehen, den Bestand zu erhalten, schien umsetzbar. Aber der Auftrag zum Abbruch der Gebäude wurde am 2.3.2020 dennoch vergeben, trotz unserer intensiven Bemühungen um Aussetzen oder Aufschieben.

Obwohl nun erst ein Wettbewerb stattfindet und Baubeginn frühestens in fünf Jahren ist, will man weiter Fakten schaffen und es dem neuen Stadtrat somit verwehren sich für Neuplanungen zusammen mit dem historischen Bestand Spielräume offen zu halten. Der Wettbewerb könnte Lösungen erarbeiten, wie die ortstypischen, städtebaulich wichtigen und zeugnishaften Strukturen als aufwertende Qualität ins Viertel integriert werden könnten, ohne auf den benötigten Wohnraum verzichten zu müssen.

Diese wäre eine Chance für dieses noch in städtischer Hand befindliche Areal, die berechtigte Erinnerung und Lesbarkeit von Geschichte mit Modernisierung und Durchmischung zu verbinden. Hier könnte der neue Mittelpunkt von Kriegshaber entstehen. Im Westen Augsburgs, der mit seinen ehemals drei großen amerikanischen Kasernen und großen Wohngebieten 50 Jahre gemeinsames deutsch-amerikanisches Miteinander vorlebte.

Diese wichtige Epoche soll zum 75. Jahrestag der Befreiung und trotz vielfältiger Rettungsversuche ohne jede Not ausgelöscht werden, das einmalige Bauensemble am kastanienumstandenen Platz soll für immer verschwinden.

Siehe auch: Gärtnerhaus im Park

Petition unterschreiben

Vorbereitungen für Abriss der Reese-Kaserne


Quelle: Stadtzeitung, 16.3.2020

Auf dem Gelände der ehemaligen Reese-Kaserne haben nun die vorbereitenden Maßnahmen für den Abriss dreier historischer Gebäude begonnen. Empört reagierte darauf die Initiative „Augsburgs Erbe bewahren“, die die Stadtspitze bis zuletzt davon überzeugen wollte, die Arbeiten vorerst zu stoppen und im neu gewählten Stadtrat erneut über Abriss oder Erhalt der ehemaligen Militärgebäude zu entscheiden. Auf dem Reese-Areal im Stadtteil Kriegshaber soll nach dem Abbruch neuer Wohnraum entstehen. Weiterlesen in der Stadt Zeitung

„Gärten des Grauens“


Quelle: Augsburger Allgemeine, 17.3.2020

„Gärten des Grauens“: Erlangen verbietet geschotterte Steingärten

Steine, Kies, Beton statt Blumen, Bäume, Sträucher – gerade in Neubaugebieten ist dieser Trend oft zu beobachten. In ganz Bayern. Doch die Stadt Erlangen will sich mit dieser Entwicklung nicht mehr abfinden und beschloss als Vorreiter in Bayern, den im Internet oft als „Gärten des Grauens“ bezeichneten Anlagen mittels Verordnung den Kampf anzusagen. Insbesondere geschotterte Steingärten sind in Erlangen nicht mehr zulässig. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine

„Es ist ein Skandal!“


Quelle: Gärtnerhaus im Park, 16.3.2020

Unglaublich, was hier gerade geschieht.

Vorigen Dienstag erhielt der Stadtrat Hr. Wagner, Aufsichtsratmitglied der AGS, von Geschäftsführer Dr. Hoppe die Auskunft, daß diesem keinerlei Termin für Beginn der Abbrucharbeiten in der Reesekaserne bekannt seien. Hr. Wagner hatte sich auf unsere Bitte hin um Informationen bezgl. drohender Abrisse bemüht und hierzu den Geschäftsführer der Wohnbaugruppe am Dienstag telefonisch kontaktiert, um etwas über möglicherweise zeitnah anstehende Termine zu erfahren. Weiterlesen auf Gärtnerhaus im Park

Am Reese-Gelände anders planen


Quelle: Augsburger Allgemeine, 14.3.2020

Der Bund Naturschutz in Augsburg fordert die Stadt auf, nicht noch kurz vor der Bildung einer neuen Stadtregierung irreversible Fakten zu schaffen und die Abbruch- und Fällarbeiten im Bereich der Reese-Kaserne auszusetzen, bis die zukünftige Bebauung und Nutzung geklärt ist.

Der über zehn Jahre alte Bebauungsplan entspreche nicht mehr heutigen Zielsetzungen und sollte geöffnet und überarbeitet werden, fordert Christine Kamm. Hierbei sollte auch die Öffentlichkeit einbezogen werden. Der Plan müsse deutlich grüner und sozialer werden. Durch höhere Geschoßflächen könne Versiegelung reduziert werden. Auch wären neue Nutzungen wie durch Bildungseinrichtungen oder Baugemeinschaften denkbar und müssen geprüft werden.

Aktuell sei der allergrößte Teil der über 80-jährigen Bäume nicht zum Erhalt vorgesehen, was den klima- und umweltpolitischen Zielsetzungen diametral entgegen stehe, so Kamm. Die Abbrucharbeiten und Baumfällarbeiten sollten daher erst durchgeführt werden, nachdem in einem Wettbewerbsverfahren der jetzige Bebauungsplan überarbeitet und neu gefasst worden ist. Dadurch ergäbe sich auch die Chance einer interessanten Gestaltung durch Mischung von Neubebauung mit gewachsenen Strukturen, die auch einen Blick auf die Geschichte des Areals zulässt und vor allem ein größerer Teil des wertvollen Baumbestands erhalten könnte.

Fraglich ist aus Sicht der Naturschützer auch, ob alle schadstoffbelasteten Gebäude komplett abgerissen werden müssen. Da schadstoffbelastete Gebäude nicht mit der Abrissbirne abgebrochen werden können, sondern alle belasteten Bauteile in aufwendigen Trennverfahren ausgebaut werden müssen, bevor die Tragstruktur demontiert wird, stelle sich die Frage, ob nicht auch das eine oder andere Gebäude erhalten werden kann, wenn tragende Beton- und Mauerwerkkonstruktionen nach der Schadstoffsanierung erhalten werden können. (eva)