Wie erheblich werden die Eingriffe ins städtische Grün für die Linie 5?

Quelle: Pressemitteilung der Baum-Allianz Augsburg, 10.12.2020

Wie erheblich werden die Eingriffe ins städtische Grün für die Linie 5?

Nachdem die Diskussion um die Trassenführung der Linie 5 jahrelang in einen Dornröschenschlaf gesunken war, ist jetzt hierzu im Stadtrat große Hektik ausgebrochen. Obwohl die meisten Parteien noch vor dem Kommunalwahlkampf den Bürgern versprochen hatten, dass alle 33 Varianten „auf den Tisch“ kommen, soll jetzt im Hauruck-Verfahren lediglich über die beiden Varianten 4c (gefügelte Lösung, Holzbachstraße) und 5a (Rosenaustraße) am 17.12.2020 im Stadtrat abgestimmt werden. Weder dem Stadtrat noch den Bürgern wurden bisher die verbleibenden 31 Varianten von den Stadtwerken zugänglich gemacht.

Für die Baum-Allianz Augsburg sind beide Varianten, was den Umgang mit unserem städtischen Grün (4c) und der Kastanienallee in der Rosenaustraße (5a) angeht, äußerst problematisch. Zu Recht fragt der Baureferent auf Facebook: „Ich bin auch gespannt, wie die Baumallianz und das Klimacamp auf den Kahlschlag in der Rosenaustraße reagiert.“ Kastanien sind nun mal Flachwurzler und durch die Breite und Tiefe des Gleisbetts muss mit massiven Wurzelschädigungen gerechnet werden. Unabhängig von der Linie 5 bleibt auch die Tatsache, dass in der Rosenaustraße (Kreuzung Thelottstraße bis Kreuzung Holzbachstraße) ca. 44 Bäume über die letzten Jahre „verschwunden“ sind, allein im südlichen Teil sind es 37 (!). Hier besteht also schon längst Nachpflanzungsbedarf, um den ursprünglichen Charakter der Allee wieder herstellen zu können.

Unerwähnt bleibt aber, dass die vom Baureferenten präferierte Variante durch den Holzbachpark mit seinem einzigartigen Baum- und Grünbestand, der nicht nur den Anwohnern zur Erholung dient, sondern vielen Tieren, wie z.B. Fledermäusen eine Heimat bietet, weitreichend zerstört werden könnte und es steht zu befürchten, dass der ohnehin schon lärmende und stinkende Verkehr weiter zunehmen wird.

Die Baum-Allianz fordert daher, dass alle Varianten zu prüfen sind und gerade in Zeiten des Klimawandels dringend auch auf ökologische Gesichtspunkte eingegangen werden muss. So fragen wir uns warum z.B. die Führung der Linie 5 durch die Deutschenbauerstraße oder durch die Hessenbachstraße im Gleisbett der Localbahn nicht erwähnt wird. Die Konflikte um wertvolle Alleebäume oder Eingriffe in Grünflächen sind hier deutlich geringer. Gerne verweisen wir zur Hessenbach-Variante auf den Brief der Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr Augsburg e.V.