Quelle: Initative „Augsburgs Erbe bewahren“, 27.5.2020, Offener Brief an die Oberbürgermeisterin Frau Eva Weber
Sehr geehrte Oberbürgermeisterin, sehr geehrte Fr. Weber,
nochmals treten wir von der Initative „Augsburgs Erbe bewahren“ an Sie heran, stellvertretend für die weiteren Unterstützer, mit der dringenden Bitte die letzten baulich zusammenhängenden historischen Strukturen des Kasernengürtels im Augsburger Westen nicht dem Abriss preiszugeben.
In Ihrer neuen Funktion als Oberbürgermeisterin möchten wir Sie bitten, ein wichtiges Stück Augsburger Zeitgeschichte zumindest baulich ablesbar zu erhalten. Geschichte und Erinnerungskultur hat einen Wert für die Stadtgesellschaft und die Berechtigung für künftige Generationen erhalten zu werden, Kultur ist eine der vier Zukunftsleitlinien.
Architektonische Spuren in Form von originaler Bausubstanz spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Die allen Bürgern der Stadt als amerikanische „Reese“ Kaserne bekannte Anlage birgt 85 Jahre Augsburger Zeitgeschichte des so prägenden und ereignisreichen 20. Jahrhunderts. Wehrmachtskaserne, Lazarett, DP-Camp, fünf Jahrzehnte amerikanische Kaserne, mehr als 15 Jahre Kulturareal.
Die amerikanische Militärpräsenz hat jahrzehntelang die Stadt, ihre Bewohner, das Stadtbild mitgeprägt und Spuren sowie Erinnerungen hinterlassen.
Die Stadt hat die Verantwortung mit diesem architektonischen Erbe angemessen und sensibel umzugehen.
Amerikanische Veteranen und Besucher bedauern schmerzlich, daß so viele Erinnerungsbauten an die lange gemeinsame Geschichte bereits verschwunden sind, fragen sich ob all Ihr Einsatz ohne Wert ist für Augsburg, so gering geschätzt wird, daß man (fast) alles auslöscht.
Gerade mit der Reesekaserne werden sehr viele Erinnerungen verbunden, alte Wirkorte aufgesucht, hier stehen noch verschiedene Funktionsgebäude um einen Platz, wie es sonst nirgends mehr zu finden ist. Nachdem in den anderen Kasernen zusammenhängende Strukturen bereits völlig verschwanden, konzentriert sich die Erinnerung an den einst großen Militärstandort auf das letzte Bauensemble in der Reese. Verstreute Einzelgebäude in der Sheridan, völlig aus dem strukturellen Kontext gerissen, vermitteln nicht mehr den genuinen Charakter einer Kaserne.
In Städten wie Tübingen, aber auch Mannheim, Neu-Ulm etc. wurde bewusst der Weg gewählt, Altes mit Neuem zu verbinden, Geschichte und Geschichten mit Innovation. Man erhält so ein spannendes, aufgewertetes Umfeld/Quartier, das sogar ein wichtiger Standort-und Wirtschaftsfaktor ist. Die nachhaltige Weiternutzung von Bestandsgebäuden entspricht hierbei der im Kurzgutachten, siehe Anhang, erwähnten UN-Resolution ebenso wie der lokalen Agenda.
Da die Gebäude für einen Abbruch ohnehin schadstoffbefreit und entkernt werden, kann dies als Grundlage dienen, die Bausubstanz zu erhalten. Die gefundenen Schadstoffe sind allesamt sanierbar und erzwingen keine Abrisse.
Das Erstellen von Wohnungen kann auch, und dies besonders nachhaltig, IM Bestand erfolgen. Hier wären bereits zwischen 150 -200 Wohnungen erreichbar.
Da es den Beschluß von 2019 gibt, den B-Plan des Teilareals nochmal neu anzugehen und ein Wettbewerb zur Neubeplanung vorgesehen ist, sollte man diesem unbedingt die Möglichkeit geben, die historischen Strukuren sinnvoll und als Mehrwert ins durchmischte Neubauquartier zu integrieren.
Gewachsene Strukturen ermöglichen die soziale Konstruktion eines Viertels, machen seine Einzigartikeit aus, sind prägender Teil des Stadtbilds.
Bitte verwenden Sie sich für den Erhalt der historischen Gebäude sowie eine sinnvolle und nachhaltige Weiternutzung dieses bedeutenden Bausteins neuerer Augsburger Stadt- und Zeitgeschichte. Bitte helfen Sie, in Abstimmung mit Ihrer Partei sowie dem Koatlitionspartner, die schon in Kürze drohenden endgültigen Abrissarbeiten auszusetzen bzw. zu stoppen.
Hochachtungsvoll, A. Blümel, Sprecherin der Initative „Augsburgs Erbe bewahren“
Zuletzt aktualisiert: 28. Mai 2020 von baumallianz
„Ein wichtiges Stück Augsburger Zeitgeschichte“
Quelle: Initative „Augsburgs Erbe bewahren“, 27.5.2020, Offener Brief an die Oberbürgermeisterin Frau Eva Weber
Sehr geehrte Oberbürgermeisterin, sehr geehrte Fr. Weber,
nochmals treten wir von der Initative „Augsburgs Erbe bewahren“ an Sie heran, stellvertretend für die weiteren Unterstützer, mit der dringenden Bitte die letzten baulich zusammenhängenden historischen Strukturen des Kasernengürtels im Augsburger Westen nicht dem Abriss preiszugeben.
In Ihrer neuen Funktion als Oberbürgermeisterin möchten wir Sie bitten, ein wichtiges Stück Augsburger Zeitgeschichte zumindest baulich ablesbar zu erhalten. Geschichte und Erinnerungskultur hat einen Wert für die Stadtgesellschaft und die Berechtigung für künftige Generationen erhalten zu werden, Kultur ist eine der vier Zukunftsleitlinien.
Architektonische Spuren in Form von originaler Bausubstanz spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Die allen Bürgern der Stadt als amerikanische „Reese“ Kaserne bekannte Anlage birgt 85 Jahre Augsburger Zeitgeschichte des so prägenden und ereignisreichen 20. Jahrhunderts. Wehrmachtskaserne, Lazarett, DP-Camp, fünf Jahrzehnte amerikanische Kaserne, mehr als 15 Jahre Kulturareal.
Die amerikanische Militärpräsenz hat jahrzehntelang die Stadt, ihre Bewohner, das Stadtbild mitgeprägt und Spuren sowie Erinnerungen hinterlassen.
Die Stadt hat die Verantwortung mit diesem architektonischen Erbe angemessen und sensibel umzugehen.
Amerikanische Veteranen und Besucher bedauern schmerzlich, daß so viele Erinnerungsbauten an die lange gemeinsame Geschichte bereits verschwunden sind, fragen sich ob all Ihr Einsatz ohne Wert ist für Augsburg, so gering geschätzt wird, daß man (fast) alles auslöscht.
Gerade mit der Reesekaserne werden sehr viele Erinnerungen verbunden, alte Wirkorte aufgesucht, hier stehen noch verschiedene Funktionsgebäude um einen Platz, wie es sonst nirgends mehr zu finden ist. Nachdem in den anderen Kasernen zusammenhängende Strukturen bereits völlig verschwanden, konzentriert sich die Erinnerung an den einst großen Militärstandort auf das letzte Bauensemble in der Reese. Verstreute Einzelgebäude in der Sheridan, völlig aus dem strukturellen Kontext gerissen, vermitteln nicht mehr den genuinen Charakter einer Kaserne.
In Städten wie Tübingen, aber auch Mannheim, Neu-Ulm etc. wurde bewusst der Weg gewählt, Altes mit Neuem zu verbinden, Geschichte und Geschichten mit Innovation. Man erhält so ein spannendes, aufgewertetes Umfeld/Quartier, das sogar ein wichtiger Standort-und Wirtschaftsfaktor ist. Die nachhaltige Weiternutzung von Bestandsgebäuden entspricht hierbei der im Kurzgutachten, siehe Anhang, erwähnten UN-Resolution ebenso wie der lokalen Agenda.
Da die Gebäude für einen Abbruch ohnehin schadstoffbefreit und entkernt werden, kann dies als Grundlage dienen, die Bausubstanz zu erhalten. Die gefundenen Schadstoffe sind allesamt sanierbar und erzwingen keine Abrisse.
Das Erstellen von Wohnungen kann auch, und dies besonders nachhaltig, IM Bestand erfolgen. Hier wären bereits zwischen 150 -200 Wohnungen erreichbar.
Da es den Beschluß von 2019 gibt, den B-Plan des Teilareals nochmal neu anzugehen und ein Wettbewerb zur Neubeplanung vorgesehen ist, sollte man diesem unbedingt die Möglichkeit geben, die historischen Strukuren sinnvoll und als Mehrwert ins durchmischte Neubauquartier zu integrieren.
Gewachsene Strukturen ermöglichen die soziale Konstruktion eines Viertels, machen seine Einzigartikeit aus, sind prägender Teil des Stadtbilds.
Bitte verwenden Sie sich für den Erhalt der historischen Gebäude sowie eine sinnvolle und nachhaltige Weiternutzung dieses bedeutenden Bausteins neuerer Augsburger Stadt- und Zeitgeschichte. Bitte helfen Sie, in Abstimmung mit Ihrer Partei sowie dem Koatlitionspartner, die schon in Kürze drohenden endgültigen Abrissarbeiten auszusetzen bzw. zu stoppen.
Hochachtungsvoll, A. Blümel, Sprecherin der Initative „Augsburgs Erbe bewahren“
Kategorie: Reese-Kaserne, Schriftsatz Tags: Augsburgs Erbe bewahren, Reese-Kaserne
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