Quelle: Augsburger Allgemeine, Leserbriefe, 1.6.2018
Besteht auch Gefahr im Botanischen Garten?
Die Leitung des Amts für Grünord-nung mit Frau Vedder und Herrn Erben sollte sich an der eigenen Nase fassen und die Sicherheitsverhältnisse in der unmittelbaren Nachbarschaft ihres Büros im Botanischen Garten prüfen. Es wäre zu klären, welche Gefahr für Leib und Leben von den Bäumen am Teich im Japangarten für die Besucher ausgeht. Vielleicht ist das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth für eine Risikoanalyse samt Überschwemmungsgebietskartierung zu gewinnen; höheren Orts ließe sich „Gefahr im Verzug“ feststellen und die Ufer des Teichs könnten sofort von den dort befindlichen und gegen alle Vernunft vorsätzlich angepflanzten Bäumen befreit werden. Wolfgang Magg, Augsburg
Warum wurden Anwohner nicht einbezogen?
Das Risiko für Überschwemmungen im Herrenbachviertel wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Die Verantwortlichen, die ein hohes Katastrophenpotenzial befürchten, überschätzen möglicherweise die Gefahr. Übernehmen sie Verantwortung für die Anwohner oder liegt für sie die größte Gefahr darin, dass Ihnen Untätigkeit vorgeworfen wird?
Zahlreiche Anwohner, die dem Risiko einer Überschwemmung ausgesetzt sind, schätzen es als weniger bedrohlich ein, weil dem Risiko ein Vorteil gegenübersteht. Sie genießen, dass ihr Wohnquartier (zum Teil noch) mit einem parkähnlichen Baumbestand und einer idyllischen Badegelegenheit aufgewertet ist. Sie wissen auch, dass es gegen Naturgefahren keine vollständige Sicherheit geben kann. Warum aber beschränkt sich die Stadtregierung auf Anordnungen, ohne die Betroffenen in die Entscheidung mit einzubeziehen? Peter Brandl, Augsburg
Die Umweltstadt Augsburg ist Geschichte
Wie kann es sein, dass Bäume, die Jahrzehnte alt sind, innerhalb weniger Wochen eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen? Ist es nicht eher so, dass das Wasserwirtschaftsamt und die Stadtverwaltung über Jahre hinweg geschlafen haben? Oder sind es im Hintergrund doch finanzielle Interessen der Stadt, die ein derart überstürztes Handeln auf Kosten der Natur verursachen? Wie geht es weiter?Erfolgt nun der Kahlschlag auch an all den anderen Kanälen in Augsburg? Die Stadtverwaltung hat versagt und das Vertrauen vieler Bürger verspielt. Rechtzeitiges Risikomanagement mit Augenmaß wäre gefragt gewesen. Stattdessen eine überstürzte Abholzaktion! Die „Umweltstadt“ Augsburg ist Geschichte, bevor sie Realität wurde. Und die Bewerbung Augsburgs zum Weltkulturerbe mutiert mit dieser Fällung zur Farce. Sicherlich haben viele Bürger den Baumfrevel mit zahlreichen Bildern dokumentiert. Mal schauen, wie die Unesco darauf reagieren wird! Daniela und Robert Puk, Augsburg
Bürgerbeteiligung? Ein Feigenblatt!
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren: Kritische Bürger scheinen im städtischen Verwaltungsprozedere und seit einiger Zeit auch im Fokus von Oberbürgermeister Gribl Störfaktoren der großen Harmonie-Koalition im Rathaus zu sein. Es werden in aller Eile Bäume am Herrenbach gefällt; der Kanal und doch wohl auch seine Einbettung in die Umgebung aber sind Teil eines kulturhistorisch und ökologisch bedeutsamen Wassernetzes, auf das die Stadt angeblich so stolz ist, dass sie sich um einen Unesco-Titel bewirbt.
Selbst wenn man auf der Position steht, dass eine Abholzung der Bäume nötig ist, so verwundert aber doch der Umgang mit den Anwohnern: Anstatt in eine ehrliche Diskussion einzutreten, berufen die Vertreter der Stadt eine Info-Veranstaltung am Vortag der Fällaktion ein und der Oberbürgermeister hält es nicht einmal für notwendig, sich persönlich den Anwohnern zu stellen? Es ist eben einfacher, ein paar Filmchen zu drehen und regenbogenbunte Info-Tafeln aufzustellen. Ansonsten soll für uns Augsburger wohl gelten: Klappe halten. Was aber ist die viel beschworene Bürgerbeteiligung dann anderes als ein Feigenblatt? Gregor Nagler, Augsburg
Zuletzt aktualisiert: 3. Februar 2020 von baumallianz
Bürgerbeteiligung? Ein Feigenblatt!
Quelle: Augsburger Allgemeine, Leserbriefe, 1.6.2018
Besteht auch Gefahr im Botanischen Garten?
Die Leitung des Amts für Grünord-nung mit Frau Vedder und Herrn Erben sollte sich an der eigenen Nase fassen und die Sicherheitsverhältnisse in der unmittelbaren Nachbarschaft ihres Büros im Botanischen Garten prüfen. Es wäre zu klären, welche Gefahr für Leib und Leben von den Bäumen am Teich im Japangarten für die Besucher ausgeht. Vielleicht ist das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth für eine Risikoanalyse samt Überschwemmungsgebietskartierung zu gewinnen; höheren Orts ließe sich „Gefahr im Verzug“ feststellen und die Ufer des Teichs könnten sofort von den dort befindlichen und gegen alle Vernunft vorsätzlich angepflanzten Bäumen befreit werden. Wolfgang Magg, Augsburg
Warum wurden Anwohner nicht einbezogen?
Das Risiko für Überschwemmungen im Herrenbachviertel wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Die Verantwortlichen, die ein hohes Katastrophenpotenzial befürchten, überschätzen möglicherweise die Gefahr. Übernehmen sie Verantwortung für die Anwohner oder liegt für sie die größte Gefahr darin, dass Ihnen Untätigkeit vorgeworfen wird?
Zahlreiche Anwohner, die dem Risiko einer Überschwemmung ausgesetzt sind, schätzen es als weniger bedrohlich ein, weil dem Risiko ein Vorteil gegenübersteht. Sie genießen, dass ihr Wohnquartier (zum Teil noch) mit einem parkähnlichen Baumbestand und einer idyllischen Badegelegenheit aufgewertet ist. Sie wissen auch, dass es gegen Naturgefahren keine vollständige Sicherheit geben kann. Warum aber beschränkt sich die Stadtregierung auf Anordnungen, ohne die Betroffenen in die Entscheidung mit einzubeziehen? Peter Brandl, Augsburg
Die Umweltstadt Augsburg ist Geschichte
Wie kann es sein, dass Bäume, die Jahrzehnte alt sind, innerhalb weniger Wochen eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen? Ist es nicht eher so, dass das Wasserwirtschaftsamt und die Stadtverwaltung über Jahre hinweg geschlafen haben? Oder sind es im Hintergrund doch finanzielle Interessen der Stadt, die ein derart überstürztes Handeln auf Kosten der Natur verursachen? Wie geht es weiter?Erfolgt nun der Kahlschlag auch an all den anderen Kanälen in Augsburg? Die Stadtverwaltung hat versagt und das Vertrauen vieler Bürger verspielt. Rechtzeitiges Risikomanagement mit Augenmaß wäre gefragt gewesen. Stattdessen eine überstürzte Abholzaktion! Die „Umweltstadt“ Augsburg ist Geschichte, bevor sie Realität wurde. Und die Bewerbung Augsburgs zum Weltkulturerbe mutiert mit dieser Fällung zur Farce. Sicherlich haben viele Bürger den Baumfrevel mit zahlreichen Bildern dokumentiert. Mal schauen, wie die Unesco darauf reagieren wird! Daniela und Robert Puk, Augsburg
Bürgerbeteiligung? Ein Feigenblatt!
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren: Kritische Bürger scheinen im städtischen Verwaltungsprozedere und seit einiger Zeit auch im Fokus von Oberbürgermeister Gribl Störfaktoren der großen Harmonie-Koalition im Rathaus zu sein. Es werden in aller Eile Bäume am Herrenbach gefällt; der Kanal und doch wohl auch seine Einbettung in die Umgebung aber sind Teil eines kulturhistorisch und ökologisch bedeutsamen Wassernetzes, auf das die Stadt angeblich so stolz ist, dass sie sich um einen Unesco-Titel bewirbt.
Selbst wenn man auf der Position steht, dass eine Abholzung der Bäume nötig ist, so verwundert aber doch der Umgang mit den Anwohnern: Anstatt in eine ehrliche Diskussion einzutreten, berufen die Vertreter der Stadt eine Info-Veranstaltung am Vortag der Fällaktion ein und der Oberbürgermeister hält es nicht einmal für notwendig, sich persönlich den Anwohnern zu stellen? Es ist eben einfacher, ein paar Filmchen zu drehen und regenbogenbunte Info-Tafeln aufzustellen. Ansonsten soll für uns Augsburger wohl gelten: Klappe halten. Was aber ist die viel beschworene Bürgerbeteiligung dann anderes als ein Feigenblatt? Gregor Nagler, Augsburg
Kategorie: Herrenbach, Presseartikel Tags: Herrenbach
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