Quelle: Augsburger Allgemeine, Eva Maria Knab, 21.3.2022
Nach Fällungen am Augsburger Eiskanal pflanzten Kinder und Jugendliche am Montag neue Bäume. Die Aktion sorgt aber auch für Kritik – unter anderem von der Baumallianz.
Mit 100 neuen Bäumen an der Augsburger Kanustrecke will die Stadt nach umfangreichen Fällungen in den vergangenen Wochen ein Zeichen setzen. Am Montag halfen Kinder und Jugendliche mit, rund um den Olympiapark am Eiskanal eine neue Generation von Wildapfelbäumen zu pflanzen, und zwar pünktlich zum Tag des Waldes am 21. März. Die Aktion sorgt bei Bürgern aber nicht nur für Freude, sondern auch für Irritationen. Anwohner hatten zuvor wegen eines großen Kahlschlags im Umfeld des Eiskanals Alarm geschlagen und den Verlust von Grün beklagt. Auch bei der Augsburger Baumallianz übt man Kritik. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine (PLUS +, kostenpflichtig).
laut Auskunft eines bei den Abholzarbeiten beteiligten Waldarbeiters war der Auftraggeber das Sport- und Bäderamt. Bemerkenswert ist dabei, dass weder das Forstamt (dessen Leiter begeisterter Kanute ist) noch die Untere Naturschutzbehörde die Zerstörung eines ausgewiesenen Naturschutzgebietes mit schützenswerten Tierarten unterbindet. Ebenfalls bemerkenswert ist abermals, dass sich der Bund Naturschutz abermals einer Stellungnahme entzieht.
Am Schlimmsten ist jedoch, dass die Stadt Augsburg mit den Entholzungsmaßnahmen ein Stück lebenswertes Augsburg für ein Randsportarten-Event geopfert hat, das außerhalb der Kanu- und Kajakwelt eher wenig Beachtung findet. Die Kanu-WM kommt und geht. Was jedoch vorerst bleibt, ist ein großes Stück zerstörtes Naturschutzgebiet, das von vielen Bürgerinnen und Bürgern als Naherholungsgebiet geschätzt wurde. Alexander Schmidt, Augsburg
Droht dem Augsburger Umweltreferenten Reiner Erben weiteres Ungemach wegen illegaler Baumfällungen?
Kritisch bewertet die Baum-Allianz das Ausmaß des Kahlschlags am Neubach, der sich vom Hochablass-Wasserwerkes bis zur Mündung in den Hauptstadtbach erstreckt. Weiterlesen in der DAZ.
Entlang einer Kanu-Nebenstrecke wurden zuletzt etliche Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt. Die Baumallianz fragt, ob die rechtlichen Grundlagen dafür stimmen.
Der Verein „Baumallianz“ kritisiert die zuletzt stattgefundenen Baumfällungen entlang der Spickelstraße am Neubach. Das Gewässer zwischen dem Hochablass-Wasserwerk und der Mündung in den Hauptstadtbach dient den Augsburger Kanuten als Übungsstrecke neben der eigentlichen Olympiastrecke. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine
Mit großem Bedauern betrachten wir das Ausmaß des Kahlschlags am Neubach, der sich vom Hochablass-Wasserwerkes bis zur Mündung in den Hauptstadtbach erstreckt. Selbstverständlich schließen wir uns den Argumenten der Forstverwaltung hinsichtlich des Eschentriebsterbens mit seinen Auswirkungen auf Stand- und Bruchsicherheit an, weil für die Sicherheit auf den dafür gewidmeten Waldwegen keinerlei Kompromisse eingegangen werden können.
Allerdings erscheint uns bei der Verkehrssicherungspflicht auf dem Neubach diese Forderung des Sport- und Bäderamts zum Schutz der KanufahrerInnen als zweifelhaft und rechtlich nicht zulässig. Die Erfüllung dieser Verkehrssicherungspflicht ergibt sich unserer Ansicht nach nur bei zulässiger Nutzung, also auf einer rechtlichen Grundlage. Während die Rad- und Spazierwege gewidmete Wege sind, fließen die Waldbäche, darunter auch der Neubach bis auf wenige Meter unterhalb des Wasserwerks in einem ausgewiesenen und kartografisch dokumentierten Naturschutzgebiet.
Bei näherer Betrachtung der Naturschutzgebietsverordnung (Verordnung über das Naturschutzgebiet ,,Stadtwald Augsburg“, vom 25. April 1994) ist eine Nutzung der Strecke und der Uferbereiche entlang des Neubachs nicht zu finden. Somit müsste für die regelmäßige Nutzung durch WassersportlerInnen zum Training über den Betreiber der Strecke eine Ausnahmegenehmigung eingeholt worden sein. Wir werden deshalb bei der Stadtverwaltung anfragen, ob eine solche Ausnahmegenehmigung existiert und wann sie erteilt worden ist.
Durch den Kahlschlag fällt nun ganz besonders die im Vorfeld der ersten großen Holzentnahme installierte Toranlage am Neubach auf. Bis dato waren die Seile vorwiegend in die Baumstämme eingeschraubt und mit Nägeln, Schrauben und Haken verankert. Ob dies von der Forstverwaltung bemängelt wurde, darüber können wir nur spekulieren. Fest steht jedoch: die Kanuvereine haben reagiert und eine professionelle Seilanlage für die Hängung der Tore im Naturschutzgebiet errichtet. Unseres Wissens sind Sportanlagen jedweder Art laut Naturschutzverordnung genehmigungspflichtig (vgl. §4 (1)). Auch hier fragen wir bei der Stadtverwaltung an, ob diese Anlage genehmigt wurde und welche Gründe für diese Ausnahmegenehmigung ausschlaggebend waren.
Es erübrigt sich, an dieser Stelle die Existenz des Naturschutzgebietes zu rechtfertigen. Was sich allerdings nicht erübrigt, ist die Frage, ob der derzeitige Schutzzustand am Neubach den hier besonders geschützten Arten wie dem Eisvogel, der Wasseramsel oder dem Biber genau in diesem Gebiet auch den nötigen Lebensraum sichert, und zwar genau so, wie es in der Schutzgebietsverordnung vorgesehen ist.
Diesen Fragen werden wir nachgehen und erhoffen uns zeitnahe Antworten.
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Zuletzt aktualisiert: 1. April 2022 von baumallianz
Neue Bäume am Augsburger Eiskanal stoßen bei Naturschützern auf Kritik
Quelle: Augsburger Allgemeine, Eva Maria Knab, 21.3.2022
Nach Fällungen am Augsburger Eiskanal pflanzten Kinder und Jugendliche am Montag neue Bäume. Die Aktion sorgt aber auch für Kritik – unter anderem von der Baumallianz.
Mit 100 neuen Bäumen an der Augsburger Kanustrecke will die Stadt nach umfangreichen Fällungen in den vergangenen Wochen ein Zeichen setzen. Am Montag halfen Kinder und Jugendliche mit, rund um den Olympiapark am Eiskanal eine neue Generation von Wildapfelbäumen zu pflanzen, und zwar pünktlich zum Tag des Waldes am 21. März. Die Aktion sorgt bei Bürgern aber nicht nur für Freude, sondern auch für Irritationen. Anwohner hatten zuvor wegen eines großen Kahlschlags im Umfeld des Eiskanals Alarm geschlagen und den Verlust von Grün beklagt. Auch bei der Augsburger Baumallianz übt man Kritik. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine (PLUS +, kostenpflichtig).
Zuletzt aktualisiert: 1. April 2022 von baumallianz
„Ein großes Stück zerstörtes Naturschutzgebiet“
Leserzuschrift zu Stefan Krogs Meldung Baumallianz kritisiert Kahlschlag vom 12.03.22
Sehr geehrte Damen und Herren,
laut Auskunft eines bei den Abholzarbeiten beteiligten Waldarbeiters war der Auftraggeber das Sport- und Bäderamt. Bemerkenswert ist dabei, dass weder das Forstamt (dessen Leiter begeisterter Kanute ist) noch die Untere Naturschutzbehörde die Zerstörung eines ausgewiesenen Naturschutzgebietes mit schützenswerten Tierarten unterbindet. Ebenfalls bemerkenswert ist abermals, dass sich der Bund Naturschutz abermals einer Stellungnahme entzieht.
Am Schlimmsten ist jedoch, dass die Stadt Augsburg mit den Entholzungsmaßnahmen ein Stück lebenswertes Augsburg für ein Randsportarten-Event geopfert hat, das außerhalb der Kanu- und Kajakwelt eher wenig Beachtung findet. Die Kanu-WM kommt und geht. Was jedoch vorerst bleibt, ist ein großes Stück zerstörtes Naturschutzgebiet, das von vielen Bürgerinnen und Bürgern als Naherholungsgebiet geschätzt wurde. Alexander Schmidt, Augsburg
Zuletzt aktualisiert: 1. April 2022 von baumallianz
Baum-Allianz zweifelt an Rechtmäßigkeit der Baumfällungen am Neubach
Quelle: DAZ, 13.3.2022
Droht dem Augsburger Umweltreferenten Reiner Erben weiteres Ungemach wegen illegaler Baumfällungen?
Kritisch bewertet die Baum-Allianz das Ausmaß des Kahlschlags am Neubach, der sich vom Hochablass-Wasserwerkes bis zur Mündung in den Hauptstadtbach erstreckt. Weiterlesen in der DAZ.
Hier finden Sie unsere dazugehörige Pressemitteilung
Zuletzt aktualisiert: 1. April 2022 von baumallianz
Baumallianz kritisiert den Kahlschlag am Augsburger Eiskanal
Quelle: Augsburger Allgemeine, 13.3.2022
Entlang einer Kanu-Nebenstrecke wurden zuletzt etliche Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt. Die Baumallianz fragt, ob die rechtlichen Grundlagen dafür stimmen.
Der Verein „Baumallianz“ kritisiert die zuletzt stattgefundenen Baumfällungen entlang der Spickelstraße am Neubach. Das Gewässer zwischen dem Hochablass-Wasserwerk und der Mündung in den Hauptstadtbach dient den Augsburger Kanuten als Übungsstrecke neben der eigentlichen Olympiastrecke. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine
Hier finden Sie unsere dazugehörige Pressemitteilung
Zuletzt aktualisiert: 1. April 2022 von baumallianz
Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Fällungen am Neubach
Quelle: Pressemitteilung der Baum-Allianz Augsburg, 11.03.2022
Mit großem Bedauern betrachten wir das Ausmaß des Kahlschlags am Neubach, der sich vom Hochablass-Wasserwerkes bis zur Mündung in den Hauptstadtbach erstreckt. Selbstverständlich schließen wir uns den Argumenten der Forstverwaltung hinsichtlich des Eschentriebsterbens mit seinen Auswirkungen auf Stand- und Bruchsicherheit an, weil für die Sicherheit auf den dafür gewidmeten Waldwegen keinerlei Kompromisse eingegangen werden können.
Allerdings erscheint uns bei der Verkehrssicherungspflicht auf dem Neubach diese Forderung des Sport- und Bäderamts zum Schutz der KanufahrerInnen als zweifelhaft und rechtlich nicht zulässig. Die Erfüllung dieser Verkehrssicherungspflicht ergibt sich unserer Ansicht nach nur bei zulässiger Nutzung, also auf einer rechtlichen Grundlage. Während die Rad- und Spazierwege gewidmete Wege sind, fließen die Waldbäche, darunter auch der Neubach bis auf wenige Meter unterhalb des Wasserwerks in einem ausgewiesenen und kartografisch dokumentierten Naturschutzgebiet.
Bei näherer Betrachtung der Naturschutzgebietsverordnung (Verordnung über das Naturschutzgebiet ,,Stadtwald Augsburg“, vom 25. April 1994) ist eine Nutzung der Strecke und der Uferbereiche entlang des Neubachs nicht zu finden. Somit müsste für die regelmäßige Nutzung durch WassersportlerInnen zum Training über den Betreiber der Strecke eine Ausnahmegenehmigung eingeholt worden sein. Wir werden deshalb bei der Stadtverwaltung anfragen, ob eine solche Ausnahmegenehmigung existiert und wann sie erteilt worden ist.
Durch den Kahlschlag fällt nun ganz besonders die im Vorfeld der ersten großen Holzentnahme installierte Toranlage am Neubach auf. Bis dato waren die Seile vorwiegend in die Baumstämme eingeschraubt und mit Nägeln, Schrauben und Haken verankert. Ob dies von der Forstverwaltung bemängelt wurde, darüber können wir nur spekulieren. Fest steht jedoch: die Kanuvereine haben reagiert und eine professionelle Seilanlage für die Hängung der Tore im Naturschutzgebiet errichtet. Unseres Wissens sind Sportanlagen jedweder Art laut Naturschutzverordnung genehmigungspflichtig (vgl. §4 (1)). Auch hier fragen wir bei der Stadtverwaltung an, ob diese Anlage genehmigt wurde und welche Gründe für diese Ausnahmegenehmigung ausschlaggebend waren.
Es erübrigt sich, an dieser Stelle die Existenz des Naturschutzgebietes zu rechtfertigen. Was sich allerdings nicht erübrigt, ist die Frage, ob der derzeitige Schutzzustand am Neubach den hier besonders geschützten Arten wie dem Eisvogel, der Wasseramsel oder dem Biber genau in diesem Gebiet auch den nötigen Lebensraum sichert, und zwar genau so, wie es in der Schutzgebietsverordnung vorgesehen ist.
Diesen Fragen werden wir nachgehen und erhoffen uns zeitnahe Antworten.
Der Vorstand
Hier finden Sie unsere Pressemitteilung im PDF-Format
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