Klimakonzept der Stadt Augsburg vernachlässigt das städtische Grün


Quelle: Pressemitteilung der Baum-Allianz Augsburg, 20.12.2021

Die Baum-Allianz Augsburg stellt nach Durchlesen des vorliegenden Klimakonzepts mit großem Erstaunen fest, dass in den Vorschlägen an keiner Stelle Maßnahmen zur Entwicklung von städtischem Grün und insbesondere zur Pflege des Baumbestandes und von Neuanpflanzungen empfohlen werden.

Wie allgemein bekannt, tragen Bäume durch ihre Photosynthese zur Verringerung der klimaschädlichen Emissionen bei. Sie sind ein Kohlendioxid-Speicher. Für einen Kubikmeter Holz nimmt ein Baum dabei durchschnittlich eine Tonne CO2 auf. Doch die Gas-Reduzierung erfolgt nicht nur direkt, sondern besonders auch indirekt:

Eine aktuelle Studie der ETH Zürich stellt die Bedeutung von Baumflächen für das städtische Klima heraus. Dabei wird nicht nur durch Verschattung die Temperatur gesenkt. Es ist vor allem die Verdunstung, welche eine Kühlung hervorruft. Damit filtern Bäume nicht nur selbst klimaschädliche Gase aus der Luft, sondern tragen durch die Temperatursenkung in der Stadt auch indirekt zur massiven Senkung der CO2 Emissionen bei z.B. durch geringeren Energieeinsatz bei Kältetechniken. Mehr erfahren

Pläne für ein Beet sind vom Tisch


Quelle: Augsburger Allgemeine, 16.12.2021

Die Stadt will nun doch untersuchen, ob die Anlage wieder so hergerichtet werden kann, dass sie Wasser führt. Das Bassin verfällt seit Jahren zusehends.

Die Stadt möchte nun doch einen Anlauf unternehmen, um den Nymphenbrunnen vor dem alten Fernmelde-Gebäude an der Langenmantelstraße als wassergefüllten Brunnen zu sanieren. Die Anlage verkommt seit mehreren Jahren, ein Betrieb des Brunnenbeckens ist nicht mehr möglich. Weil eine Sanierung für die umstehenden Kastanien Probleme bereiten könnte, verfolgte Baureferent Gerd Merkle (CSU) zuletzt Überlegungen, das flache Bassin mit Erde aufzufüllen und zu bepflanzen, um der Anlage wieder ein Gesicht zu geben. In der Bürgerschaft stießen diese Pläne aber nicht auf Gefallen, zumal das Zuschütten eines Brunnens in einer Wasser-Welterbe-Stadt erklärungsbedürftig gewesen wäre. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine

Einladung zur Mitgliederversammlung


Quelle: Baum-Allianz Augsburg e.V.

Liebe Mitglieder der Baum-Allianz Augsburg e.V.,

der Vorstand möchte Euch fristgerecht zur Mitgliederversammlung 2021 am Dienstag, 25. Januar 2022, 19:00 Uhr einladen. Pandemiebedingt findet die Mitgliederversammlung in digitaler Form (online) statt. Die dafür notwendige digitale Plattform und die Zugangsdaten (Einwahllink) gehen unseren Mitgliedern bis spätestens zum 22.01.2022 zu. Begründung: Die bestehenden Corona-Gesetze und Verordnungen lassen aktuell keine Präsenzveranstaltung für alle Mitglieder unseres Vereins zu. Der Bundestag hat mit dem Gesetz vom 27.3.2020 die Möglichkeit eröffnet, eine Vereins-Mitgliederversammlung in elektronischer Form durchzuführen. Sind Mitglieder daran gehindert an der elektronischen Versammlung teilzunehmen, besteht die Möglichkeit, ihre Anliegen in schriftlicher Form einzubringen. Hier weiterlesen.

Bäume kühlen Städte besser als Grünflächen


Quelle: Spiegel.de, 23.11.2021

In Städten wird das Klima durch Bäume erheblich beeinflusst – stärker noch als durch Parks oder einfache Grünanlagen, fanden Forscher heraus. Das liegt an zwei wichtigen Mechanismen.

Grün wird sie sein, die Stadt der Zukunft – da sind sich die Planer sicher. Mehr natürliche Flächen sollen den urbanen Räumen nicht nur Charme verleihen, sondern im Angesicht des Klimawandels wichtige Funktionen erfüllen. Beispielweise soll das Regenwasser in sogenannten Schwammstädten versickern. Weiterlesen auf Spiegel.de

Ist die Baumschutzverordnung ein Papiertiger?


Quelle: Pressemitteilung der Baum-Allianz Augsburg, 7.11.2021

Immer wieder erfährt man von Baustellen in der Stadt, auf denen Bäume den Bauherren offensichtlich „im Weg“ stehen. So wie gerade aktuell im Biergarten Hecht in der Rosenaustraße 31 über den die Augsburger Allgemeine am 30.10.2021 berichtet hat. Bei den dortigen Baumaßnahmen wurde der erforderliche Schutz durch Schutzzäune für fünf Kastanien übergangen. Ebenso wurden keine Schutzmaßnahmen im Wurzelschutzbereich der Bäume durchgeführt. Erst 12 Tage später, nachdem die UNB einen Baustopp verhängt hatte, wurden drei von fünf alten Kastanien mit Brettern, allerdings ohne Zwischenpolsterung (zwischen Brett und Baum), „geschützt“. Erhebliche Mengen von Bauschutt wurden an einem Baum deponiert. Nach Aussagen des Umweltreferats zeichnen sich jetzt Schäden an einer Kastanie durch Abgrabungen im Wurzelbereich ab.

Nachdem Anwohner die Baum-Allianz Augsburg über die geschilderten Vorgänge informiert hatten, wurden die entsprechenden Behörden umgehend informiert. Daraufhin war eine Vertreterin der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) tatsächlich unmittelbar vor Ort. Die Baustelle wurde inspiziert und hierbei wurde ein Baustopp von der UNB ausgesprochen. Der an einer Kastanie fast meterhoch deponierte Bauschutt wurde nach Eingreifen der UNB zwar bis zum Abend entfernt, jedoch wurde die Einhaltung des Baustopps bis heute nicht durchgesetzt.

Tatsächlich handelt es sich hier nicht um einen Einzelfall, so hat die Baum-Allianz Augsburg zahlreiche Baustellen-Baumfrevel dokumentiert und immer wieder den zuständigen Behörden gemeldet. Zwar schreitet die Untere Naturschutzbehörde bei einzelnen Verstößen immer wieder ein, doch besitzt sie offensichtlich keine ausreichende Macht, um (Baustellen-) Baumfrevel nachhaltig zu verhindern und entsprechend zu sanktionieren. Ein wichtiges Instrument, um unser bestehendes Grün zu schützen, sollte daher eine wirksame Baumschutzverordnung sein.

2019 präsentierte Umweltreferent Reiner Erben aufgrund des öffentlichen Drucks eine aktualisierte Baumschutz-Verordnung. Die Baum-Allianz Augsburg war mit dem Vorschlag des Amtes nicht zufrieden und reichte damals umfangreiche Änderungsvorschläge ein, die aus der Baumschutz-Verordnung ein belastbareres und zuverlässigeres Instrument gemacht hätten, um auch unser Stadtgrün auf Augsburgs Baustellen besser schützen zu können. Leider wurden nur wenige unserer Vorschläge von Erbens Amt übernommen.

Die Wirklichkeit zeigt, dass die sowieso schon recht lasche Baumschutz-Verordnung nur zu oft mit Füßen getreten wird. Die eigenen Interessen stehen den Bauherren näher als die (ökologischen) Interessen der Stadtgemeinschaft. Und die Interessen der Stadtgemeinschaft werden von Ämtern vertreten, die offenbar nicht in der Lage sind, unsere Bäume und unser Stadtgrün wirksam zu schützen. Dazu müssten die Zuständigkeiten und Eingriffsmöglichkeiten des AGNF gestärkt werden. Die bestehende Baumschutzverordnung gilt es umfassend und wirkungsvoll durchzusetzen. Die Schwächen der bestehenden Verordnung müssen durch eine Neuauflage unter Beteiligung von Klima- und Umweltgruppen beseitigt werden.

Der Vorstand

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