Erhaltungssatzung im Bereich der erweiterten Lessingstraße

Quelle: Initiative Bismarckviertel, Presseinformation, 23.03.2021

Pressemitteilung: Erhaltungssatzung im Bereich der erweiterten Lessingstraße

Die zügige und einstimmige Entscheidung in der Stadtratssitzung für eine Erhaltungssatzung im Bereich der erweiterten Lessingstraße begrüßen wir ausdrücklich. Außerdem die rasche Bearbeitung eines Teils unseres Anliegens auch von Seiten der Verwaltung. Lobend herauszustellen ist, dass das Baureferat in so kurzer Zeit einen abstimmungsfähigen Erhaltungssatzungsentwurf vorlegen konnte. Auch begrüßen wir die gemachten Aussagen weitere Teile des Bismarckviertels, als auch darüber hinaus, mit Erhaltungssatzungen unter Bestandsschutz zu stellen. Eine baldige nachhaltige Umsetzung ist für uns mehr als wünschenswert.

Zur Initiative Bismarckviertel: Ausgehend von einem offenen Brief (23.02.2021) der Anwohner und Gewerbetreibenden hat sich im Zuge der OpenPetition für Erhaltungssatzungen in der Stadt Augsburg die Initiative Bismarckviertel zusammengefunden mit dem Ziel sich sowohl für den Erhalt der Diesel-Villa, als auch darüber hinaus für eine nachhaltige Stadtentwicklung auf Grundlage der bisher ungeschützten Bestandbauten einzusetzen (28.02.2021). Die verantwortlichen Namen sind auf der Seite von OpenPetition angegeben und entsprechen teilweise den Beteiligten des offenen Briefes. Stand der Petition am 23.03.2021: 3.240 Unterstützende davon 2.538 in Augsburg 100% von 2.300 für Quorum.

Von den Entscheidungen und Aussagen der Verantwortlichen haben wir als Initiative bisher vorrangig durch die Presse erfahren. Für unsere gestellten Anfragen vom 10.03. und vom 15.03. an die Fraktionen, der Stadtregierung sowie der Verwaltung erwarten wir noch weitere schriftliche Stellungnahmen zu den Fragen bezüglich der beiden Villen, sowie zu Visionen in Bezug auf die Stadtentwicklung. Aus unserer Sicht wünschenswert wäre eine transparentere und aktivere Kommunikation von Seiten der Stadtverwaltung und des Stadtrats.

Da ca. 99 % des Baubestandes in der Stadt Augsburg keinen Denkmalschutz hat, setzen wir uns dafür ein, dass weitere Teile durch Erhaltungssatzungen geschützt und weiterentwickelt werden. Wir hatten diesbezüglich auch die Frage nach einer nachhaltigen Stadtvision unter ökologisch, ökonomisch und sozialen Gesichtspunkten gestellt.

Welche Verantwortung kommt der für „die Förderung von Kunst und Kultur, des Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutzes, sowie die Erhaltung Alt-Augsburger Kulturdenkmale“ (zitiert aus der Stiftungssatzung) beauftragten Arno Buchegger Stiftung zu, wenn sie sich bisher auffallend leidenschaftslos für den Erhalt der Direktoren-Villa in der Perzheimstr. 36 ausgesprochen hat? Was bringt eine Denkmalprüfung, die vom jetzigen Ist-Zustand ausgeht? Nachbarn bestätigen den hervorragenden und originalen Zustand der Direktoren-Villa Innen und Außen sowie des Gartens vor dem Verkauf durch Zwangsversteigerung 2009. Die Entfernung des beeindruckenden Baum- und Heckenbestands im Garten sowie der Beschnitt der dortigen Rotbuche über die letzten Jahre bis zur jetzigen desolaten Situation, lassen für die Innenräume ähnliches befürchten.

Zusätzlich bleibt die Situation der Direktoren-Villa (erbaut 1911 von Sebastian Buchegger) in der Perzheimstr. 36 sowohl im Stadtrat, als auch in den Medien seit Anfang letzter Woche unerwähnt.

Wir erwarten weiterhin Antworten auf folgende Fragen:

  1. Welche Auswirkung hat die Erhaltungssatzung für den um drei halbe Straßen erweiterten Bereich Lessingstraße für den dort schon bestehenden Ensembleschutz?
  2. Welche weiteren Schritte können einen Erhalt der Villa und der Rotbuche in der Hochfeldstr. 15 sichern?
  3. Welche Entwicklungspläne liegen für die Villa und das Grundstück Perzheimstr. 36 vor?

Mit vielen Grüßen von der Initiative Bismarckviertel
i.A. Levin Dehaen, Daniela Fuchs, Daniel Karrasch, Dr. Sebastian Schlömer, Lisa Thaler