Missachtung von Bäumen auf Baustellen

Ergänzend zu unseren bisherigen Hinweisen auf Baumfrevel an Baustellen, wurden uns gestern zwei weitere Baustellen gemeldet, auf denen die Baumschutzverordnung eindeutig missachtet wird. Es sind dies die Baustellen Bismarckstraße/Ecke Von-der-Tann-Straße und Rotes Tor/Spitalgasse, siehe auch die vorliegenden Bilder.

Bismarckstraße/Ecke Von-der-Tann-Straße
Bismarckstraße/Ecke Von-der-Tann-Straße

 

Rotes Tor/Spitalgasse
Rotes Tor/Spitalgasse

Hierzu haben wir heute folgende E-Mail an das Amt für Grünordnung gesendet:

Sehr geehrte Frau Vedder,

ergänzend zu unseren bisherigen Hinweisen auf Baumfrevel an Baustellen, müssen wir Ihnen heute schon wieder je zwei aktuelle Bilder zusenden, die eine eindeutige Missachtung der Baumschutzverordnung in der Bismarckstraße/Ecke Von-der-Tannstraße und beim Roten Tor dokumentieren.

Wir müssen Sie deshalb ein weiteres Mal bitten, sich so schnell als möglich um den Baumschutz für die beiden Baustellen zu kümmern und für den Schutz der Bäume zu sorgen als auch entsprechende Sanktionen gegenüber den Verantwortlichen zu verhängen.

Bitte geben Sie uns deshalb Bescheid, sobald Sie hier tätig geworden sind. Danke.

Bei dieser Gelegenheit ergeben sich für uns folgende Fragen:

  1. Kann Ihr Amt uns erklären, wie solche Ablagerungen in Zukunft zu vermeiden sind? Nachdem die Handwerker z.B. in der Bismarckstraße erst noch kommen werden, wird wohl ein Schutzzaun entlang des Grünstreifens nicht ausreichen?
  2. Werden die Handwerker bzw, die ausführenden Firmen wegen der Bodenverdichtung in die Pflicht genommen?
  3. Werden diese Firmen sanktioniert, nachdem sie doch eindeutig gegen Verordnungen verstoßen?
  4. Gibt es entsprechende Aufzeichnungen Ihres Amtes, die bisherige Sanktionen (Geldbußen) bei Baustellen-Baumfrevel dokumentieren?
  5. Wäre es nicht sinnvoller vor den Materialanlieferungen die Grünflächen mittels Holzpodesten von vornherein zu schützen?
  6. Wir hatten ja bereits angeregt, einen Baubeginn erst nach erfolgter Kontrolle der Baumschutzauflagen zu genehmigen. Damit lässt sich Fehlverhalten einzelner Arbeiter (teilweise durch Unwissenheit bedingt) von vornherein ausschließen.
  7. Warum machen immer nur Bürger auf diese offensichtlichen Missstände aufmerksam? Warum werden diese eindeutigen Missachtungen der Baumschutzverordnung nicht von sich ständig in der Stadt bewegenden Mitarbeitern Ihres Amtes und auch anderer Behörden bemerkt? Leider ist immer wieder zu beobachten wie Mitarbeiter der Stadt sich selbst nicht vorbildlich verhalten. So konnte ich vorgestern zum wiederholten Mal am Gollwitzersteg beobachten, wie zwei Mitarbeiter der AWS mit ihrem Fahrzeug nicht den neu gebauten breiteren Radweg benutzen, sondern lieber zwischen die Bäume auf der Wiese bis zur Uferböschung durchfahren, um ihr Fahrzeug auf dem Gehweg zu bewegen und damit für unnötige Bodenverdichtung sorgen und u.U. riskieren herabhängende Äste zu beschädigen.

Wenn die Stadt und auch Ihr Amt den Baumschutz nur halbwegs ernst nehmen will und es weiterhin nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleiben soll, ist es höchste Zeit, dass hier endlich wirkungsvollere Maßnahmen und Kontrollen sofort umgesetzt werden müssen. Die  bisher verteilten Baumschutzleitfäden haben unseren Beobachtungen zufolge jedenfalls kein Umdenken bewirkt.

Mit der weiterhin anhaltenden Trockenheit steht ohnehin zu befürchten, dass wir gewaltige Probleme mit unseren Bäumen erleben werden müssen. Somit ist es doch um so wichtiger nicht noch weitere Baumverluste leichtfertig zu riskieren, die sich mit einem Minimaleinsatz von Maßnahmen jetzt schon vermeiden lassen würden.

Nachdem die Hoffnung ja bekanntermaßen zuletzt stirbt, hoffen wir also weiterhin darauf, dass die Stadt und Ihr Amt sich bitte energischer und wirkungsvoller für den Baumschutz einsetzt.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Ohlenroth (Baum-Allianz Augsburg e.V.)