Quelle: Augsburger Allgemeine, 14.3.2020
Der Bund Naturschutz in Augsburg fordert die Stadt auf, nicht noch kurz vor der Bildung einer neuen Stadtregierung irreversible Fakten zu schaffen und die Abbruch- und Fällarbeiten im Bereich der Reese-Kaserne auszusetzen, bis die zukünftige Bebauung und Nutzung geklärt ist.
Der über zehn Jahre alte Bebauungsplan entspreche nicht mehr heutigen Zielsetzungen und sollte geöffnet und überarbeitet werden, fordert Christine Kamm. Hierbei sollte auch die Öffentlichkeit einbezogen werden. Der Plan müsse deutlich grüner und sozialer werden. Durch höhere Geschoßflächen könne Versiegelung reduziert werden. Auch wären neue Nutzungen wie durch Bildungseinrichtungen oder Baugemeinschaften denkbar und müssen geprüft werden.
Aktuell sei der allergrößte Teil der über 80-jährigen Bäume nicht zum Erhalt vorgesehen, was den klima- und umweltpolitischen Zielsetzungen diametral entgegen stehe, so Kamm. Die Abbrucharbeiten und Baumfällarbeiten sollten daher erst durchgeführt werden, nachdem in einem Wettbewerbsverfahren der jetzige Bebauungsplan überarbeitet und neu gefasst worden ist. Dadurch ergäbe sich auch die Chance einer interessanten Gestaltung durch Mischung von Neubebauung mit gewachsenen Strukturen, die auch einen Blick auf die Geschichte des Areals zulässt und vor allem ein größerer Teil des wertvollen Baumbestands erhalten könnte.
Fraglich ist aus Sicht der Naturschützer auch, ob alle schadstoffbelasteten Gebäude komplett abgerissen werden müssen. Da schadstoffbelastete Gebäude nicht mit der Abrissbirne abgebrochen werden können, sondern alle belasteten Bauteile in aufwendigen Trennverfahren ausgebaut werden müssen, bevor die Tragstruktur demontiert wird, stelle sich die Frage, ob nicht auch das eine oder andere Gebäude erhalten werden kann, wenn tragende Beton- und Mauerwerkkonstruktionen nach der Schadstoffsanierung erhalten werden können. (eva)
Erstellt am 14. März 2020 von baumallianz
Am Reese-Gelände anders planen
Quelle: Augsburger Allgemeine, 14.3.2020
Der Bund Naturschutz in Augsburg fordert die Stadt auf, nicht noch kurz vor der Bildung einer neuen Stadtregierung irreversible Fakten zu schaffen und die Abbruch- und Fällarbeiten im Bereich der Reese-Kaserne auszusetzen, bis die zukünftige Bebauung und Nutzung geklärt ist.
Der über zehn Jahre alte Bebauungsplan entspreche nicht mehr heutigen Zielsetzungen und sollte geöffnet und überarbeitet werden, fordert Christine Kamm. Hierbei sollte auch die Öffentlichkeit einbezogen werden. Der Plan müsse deutlich grüner und sozialer werden. Durch höhere Geschoßflächen könne Versiegelung reduziert werden. Auch wären neue Nutzungen wie durch Bildungseinrichtungen oder Baugemeinschaften denkbar und müssen geprüft werden.
Aktuell sei der allergrößte Teil der über 80-jährigen Bäume nicht zum Erhalt vorgesehen, was den klima- und umweltpolitischen Zielsetzungen diametral entgegen stehe, so Kamm. Die Abbrucharbeiten und Baumfällarbeiten sollten daher erst durchgeführt werden, nachdem in einem Wettbewerbsverfahren der jetzige Bebauungsplan überarbeitet und neu gefasst worden ist. Dadurch ergäbe sich auch die Chance einer interessanten Gestaltung durch Mischung von Neubebauung mit gewachsenen Strukturen, die auch einen Blick auf die Geschichte des Areals zulässt und vor allem ein größerer Teil des wertvollen Baumbestands erhalten könnte.
Fraglich ist aus Sicht der Naturschützer auch, ob alle schadstoffbelasteten Gebäude komplett abgerissen werden müssen. Da schadstoffbelastete Gebäude nicht mit der Abrissbirne abgebrochen werden können, sondern alle belasteten Bauteile in aufwendigen Trennverfahren ausgebaut werden müssen, bevor die Tragstruktur demontiert wird, stelle sich die Frage, ob nicht auch das eine oder andere Gebäude erhalten werden kann, wenn tragende Beton- und Mauerwerkkonstruktionen nach der Schadstoffsanierung erhalten werden können. (eva)
Kategorie: Presseartikel, Reese-Kaserne Tags: Reese-Kaserne
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