Soll die grüne Idylle am Kaufbach zerstört werden?

Beim Augsburger Liegenschaftsamt und der Unteren Naturschutzbehörde liegen Pläne vor, die beinhalten wertvolle Bäume und Sträucher am Kaufbach zu fällen.

Auch eine sehr schöne 30 Jahre alte Trauerweide auf einem Pachtgrundstück soll gefällt werden. Direkt vor dem Altenheim St. Raphael und auch für die Bewohnerinnen des Caritasweges und der Mieter/-innen in der Gärtnerstraße 16 /18 und 20 sind diese Bäume und Pflanzen sehr ortsprägend und der ganze Bereich ein Blickfang und eine kleine grüne Oase.

Sehr viele Anwohner fühlen sich mit diesem Baum und dem umgebenden idylischen Grün verbunden und werden eine Fällung nicht einfach so hinnehmen. In Kooperation mit der Baum-Allianz Augsburg e.V. formiert sich bereits ein erster Protest. So wurde heute das erste Banner am Caritasweg aufgehängt.

Wir werden Sie auch weiterhin auf unserer Website über den aktuellen Stand der Dinge informieren.

Hier finden Sie alle weiterführende Informationen

Aufruf zum Stopp der Fällungsplanung der Trauerweide am Kaufbach


Heute erreicht uns der Brief eines Anwohners am Kaufbach den wir aus Anonymisierungsgründen leicht gekürzt hier wiedergeben. Adressat ist das Liegenschaftsamt und die Oberbürgermeisterin Eva Weber

Sehr geehrte Damen und Herren,

als langjähriger Anwohner bin ich sehr überrascht gewesen aus der lokalen Presse erfahren zu müssen (Ausgabe Augsburger Allgemeine Zeitung, Freitag, den 19.09.2020), dass die 1990 angeregte Ersatzpflanzung der Trauerweide, die damals durch fachliche Expertise nahe des Kaufbaches erfolgt ist, aufgrund einer anstehenden Bachufersanierung des Kaufbachufers möglicherweise gefällt werden soll. So soll laut dem Zeitungsbericht zufolge bereits die „Untere Naturschutzbehörde“ in die Genehmigung einer Fällung einbezogen worden sein.

  1. Diesen Planungen kann ich so nicht zustimmen und dies aus verschiedenen Gründen, die u.a. begründet liegen in der bisher nicht nachgewiesenen Notwendigkeit!1. Es handelt sich bei dem Baum um eine Trauerweide (Salix alba tristis) vom 27.09.1990 von der Baumschule Christoph zum Preis in Höhe von 552,00 DM.
  2. Dieser Baum (Nummer 237) hat in den 30 Jahren seiner Bepflanzung an diesem Ort, direkt vor dem Altenheim St. Raphael und auch für die Bewohnerinnen des Caritasweges und der Mieter/-innen in der Gärtnerstraße 16 /18 und 20 eine ganz besondere ortsprägende und pittoreske Wirkung. So ist der Baum durch seine Nähe zum Altenheim sowohl eine kleine grüne Oase für die die Bewohner/-innen der Gärtnerstraße als auch für die älteren pflegebedürftigen Menschen, die durch Bettlägerigkeit oft nur aus ihrem Zimmerfenster ein wenig in die grünen Bäume gegenüber schauen können und selber keine Hofgarten oder Ähnliches haben.
  3. Nachdem im Augsburger Umland durch den Klimawandel bereits viele Bäume verenden und auch die Stadt Augsburg – nach Aussage von Experten – der Klimawandel unsere Stadt hart treffen soll und Grün in der Stadt unbedingt erhalten werden muss (Bericht in der Augsburger Allgemeinen Zeitung am 21.09.2020), ist es mir und auch allen Anwohnern, mit denen ich bereits gesprochen habe und die sich ostentativ gegen die Fällung massiv ausgesprochen haben, völlig unverständlich, dass in der vorliegenden Problematik nicht andere Lösungsansätze diskutiert und überlegt wurden. Hier gäbe es technisch Lösungen, die durchaus in der Lage wären, den wunderschönen Baum zu erhalten.
  4. In der gesamten Straße gehört die Trauerweide Nummer 237 sicherlich nicht unwesentlich zu den grünen Wegbegleitern, die einen hohen Beitrag C02 und andere Treibhausgase wie Kohlenmonoxid oder Schwefeldioxid aufnehmen und gleichzeitig wertvollen Sauerstoff abgeben. Ein einzelner Baum kann bis zu 5 kg Luftschadstoffe im Jahr aufnehmen und im gleichen Zeitraum bis zu 130 kg Sauerstoff produzieren. Wollen Sie darauf ohne weitere Erhaltungsmaßnahmen zu prüfen verzichten und wertvolles Grün, einen 30 Jahre alten Baum, kurzfristig einfach entfernen?
  5. Nach Rücksprache mit Fachleuten gibt es die Möglichkeit die Uferbefestigung zu sichern, alternativ durch Stahlplatten oder durch eine Spundwand zwischen Rinne und Baum.
  6. Ich bitte Sie vor dem dargelegten Hintergrund mir dringend zeitnah mitzuteilen, welche genauen Maßnahmen hier geplant sind, welche Alternativlösungen einer Fällung nachweislich geprüft wurden und inwieweit die wunderschöne ortsbildprägende Trauerweide hiervon betroffen sein wird.

Sie können davon ausgehen, dass alle Anwohner des Caritasweges und der Gärtnerstraße sich mit diesem Baum verbunden fühlen und eine Fällung nicht einfach so hingenommen wird. Im Hinblick auf die Wichtigkeit ortsprägenden Grüns im Kontext zum bedrohlichen Klimawandel, den die Stadt Augsburg in den nächsten Jahren nur schwerlich begegnen kann, halte ich und viele andere hier am Standort eine leichtfertige Entfernung wertvollen Baumbestandes nicht für tragfähig, nicht für zukunftsweisend und auch nicht für öffentlichkeitswirksam für die neue Stadtregierung unter Bürgermeisterin Eva Weber, die selber mit großem Respekt den Augsburger Siebentischwald lobt als wichtiges Erholungsgebiet für die Augsburger Bürger.

Mit der Bitte um eine zeitnahe Antwort und der Hoffnung, dass sich in der Stadt Augsburg hier ein Umdenken für unsere Trauerweide einstellt, verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Geplante Fällungen am Kaufbach


Quelle: Pressemitteilung der Baum-Allianz Augsburg, 27.9.2020

Geplante Fällungen am Kaufbach

Können die Interessenskonflikte von Tiefbauamt und Grünamt besser gelöst werden?

Nach allem, was im Zusammenhang mit den Baumfällungen am Herrenbach 2018 geschehen ist, ist es schon äußerst verwunderlich, dass nun wiederum teilweise geschütztes Grün am Kaufbach entlang des Caritaswegs gefällt werden soll. Susanne Altmann (Vorsitzende der Baum-Allianz): „Wer hätte gedacht, dass in der Stadtverwaltung überhaupt noch über Fällungen geschützter gesunder Bäume nachgedacht wird, vor dem Hintergrund der laufenden Diskussionen in allen Medien über die steigende Erhitzung der Innenstädte im Rahmen des Klimawandels, die vor allem durch die Vermehrung von Stadtgrün eingedämmt werden könnte?“

Darüber wundert sich offenbar auch die Naturschutzbehörde. Sie scheint aus dem Debakel am Herrenbach gelernt zu haben: Deshalb bremst sie das Tiefbauamt, das kurzfristig die Fällungen am Kaufbach für Oktober entlang des Caritaswegs beantragt hatte. Hier können Sie die vollständige Pressemitteilung im PDF-Format lesen.

Neues Gießfahrzeug zum Wässern von Bäumen


Quelle: Augsburger Allgemeine, Lina Quotschalla, 23.9.2020

Die Stadt Augsburg hat ein ehemaliges Müllfahrzeug umgebaut, um auf den Klimawandel zu reagieren

Vor wenigen Wochen wurde die Gießfahrzeugflotte des Amts für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen (AGNF) erweitert. Zu den bereits vier bestehenden Fahrzeugen ist nun ein neues hinzugekommen. Das ehemalige Müllauto wurde zu einem Gießfahrzeug mit Wassertank umgebaut. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine

Stadt kommt mit dem Bäumepflanzen nicht nach


Quelle: Augsburger Allgemeine, Eva Maria Knab, 22.9.2020

In Augsburg werden mehr Bäume gefällt als neu gepflanzt. Das sorgt für harsche Kritik von Stadträten quer durch die Parteien. Warum das Grünamt sich am Limit sieht

Viele Stadträte quer durch die Parteien sind sauer. Anlass ist die neueste Bilanz der Umweltverwaltung. Danach werden in Augsburg derzeit
wieder mehr Bäume gefällt als gepflanzt. Die Sozialfraktion von SPD und Linken beanstandet, dass die Umweltverwaltung den Baumschutz verschärft hat und diesen auch von Bürgern einfordert, ihn aber selbst nicht einhalte. Damit werde Vertrauen in der Bevölkerung verspielt.

Grünamtsleiterin Anette Vedder berichtete im Umweltausschuss, dass entlang von Straßen aktuell rund 7000 Baumpflegemaßnahmen erforderlich sind, davon 165 Fällungen. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine