Baumfrevel in der Alpenstrasse


Ergänzend zu unseren bisherigen Posts zum Thema Baumfrevel auf Baustellen, weist uns ein Bürger heute auf den Umgang mit Bäumen in der Alpenstrasse hin, siehe unten.

Auch diesen Vorfall haben wir heute an das Amt für Grünordnung gemeldet mit der Bitte entsprechend dagegen vorzugehen:

Sehr geehrte Frau Vedder,

wir möchten Sie dringend bitten sich sofort mit dem verantwortlichen Bauherren in Verbindung zu setzen um dessen rücksichtsloses Verhalten sofort zu unterbinden. Wir plädieren für einen sofortigen Baustopp, bis ein ausreichender Schutz der Bäume gewährleistet ist. Wir können uns dem Hinweisgeber nur anschließen, dass die Bäume sofort unter Schutz zu stellen sind. Wir möchten Sie weiterhin bitten entsprechende Schritte einzuleiten, damit keine zusätzlichen Schäden durch den Bauunternehmer entstehen. Außerdem sind die bereits betroffenen Bäume sofort zu „verarzten“.

Den Bildern nach zu urteilen kann es in diesem Fall auch nicht mit einer „Ermahnung“ des Bauherren getan sein. Hier werden alle von Ihrem Amt erarbeiteten Auflagen, des „Baum-Leitfaden Baumschutz auf Baustellen“ der Stadt Augsburg auf das Gröbste missachtet. Es ist höchste Zeit, dass die Stadt zusammen mit Ihrem Amt, endlich energischer gegen diese Art von Baumfrevel vorgeht und alle Ihr zur Verfügung stehenden Rechtsmittel gegen derartige Bauherren einsetzt. Lediglich einen Leitfaden zu überreichen, verbunden mit der Hoffnung die Verantwortlichen werden sich daran halten, so zeigt es die traurige Praxis, kann nicht genügen und wird das Problem nicht lösen.

Sehr geehrte Frau Vedder, bitte halten Sie uns in dieser Angelegenheit auf dem Laufenden. Danke.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Ohlenroth


Sehr geehrte Damen und Herren,

zufällig habe ich heute an der Allee in der Alpenstraße zwischen Neidhartstr. und Bismarckstr. Spuren von Bauarbeiten im Wurzelbereich von mehreren Platanen und einer Ahornblättrigen Platane entdeckt, die dem „Baum-Leitfaden Baumschutz auf Baustellen“ der Stadt Augsburg sicherlich widersprechen.

Zitat:

Bei einem unvermeidbaren Eingriff sind folgende Schutzmaßnahmen zu treffen

  • Anbringung eines Wurzelvorhangs bei Abgrabungen im Wurzelbereich
  • Grabungen im Wurzelbereich nur in Handarbeit oder mit dem Saugbagger
  • Verlegung von Leitungen durch Unterfahren der Wurzeln
  • Erhaltung von Wurzeln mit einem Durchmesser von mehr als 2 cm
  • Abdecken von freigelegtem Wurzelwerk mit Jute oder Vlies; bei trockener Witterung
    zusätzlich wässern
  • Aufbringen einer Baggermatratze, bestehend aus druckverteilendem Vlies auf einerKiesschüttung

sowie

  • Keine Verunreinigung des Bodens durch Öl, Zementwasser oder sonstige flüssige oder feste Stoffe

Betroffen sind mindestens die Bäume 24127, 24126 und 47365 (?73?5), bei letzterem war die Marke schlecht lesbar.

Meiner Recherche nach gelten Platanen als Flachwurzler. Die Wurzeln wurden im Abstand von 60 cm bis 100 cm zum Stamm (!) und keineswegs außerhalb der Baumkrone, geschweige denn mit dem im Leitfaden geforderten 1,5m Abstand zur Baumkrone durchtrennt. Offenbar ist das mit einer Baggerschaufel geschehen, ein Saugbagger war nicht zu sehen. In einem Abraum-Container war ein größeres Wurzelstück mit Wurzeldurchmesser von geschätzt 10 cm zu finden. Bei der Platane 47365 (?73?5) ist am Boden der Grube außerdem Zementschlamm zu sehen. Die Baumaschinen und Absperrungen sind mit dem Namen „Höllrich“ beschriftet, eine Bautafel war nicht auffindbar. Dem vorhandenen Baumaterial nach werden Lehrrore für Glasfaserleitungen verlegt.

Bitte sorgen Sie dafür, dass die Bäume in der Alpenstraße den erforderlichen Schutz und die erforderliche Pflege erhalten und dass das Bauunternehmen zur Rechenschaft gezogen wird und keinen weiteren Schaden anrichtet.

Vertikale Begrünung


Quelle: Stadtzeitung, 16.7.2020

Architektin Sabine Pfister stellt am Freitag, 19. Juli, um 19 Uhr im Wohnzimmer im Schwabencenter an der Wilhelm-Hauff-Straße 28 Projekte für umweltbewusste Stadtbegrünung vor. Gemüse auf dem Dach der Pariser Verkehrsbetriebe, vertikale Wälder an Apartmenttürmen in Mailand oder ein Acker in New York mit Blick auf den Hudson River sind bereits Realität. Dächer können die neuen Gärten der Städte sein, vertikale Wälder und bepflanzte Fassaden die grünen Lungen von Metropolen. Weiterlesen in der Stadtzeitung

Offenlegung der Schadstoffe in Reesegebäuden


Quelle: Initiative Augsburgs Erbe bewahren, 23.6.2020

Für die anstehende Stadtratssitzung am 25.6.2020 hat Lisa McQueen, Die Partei, einen Dringlichkeitsantrag gestellt. Dieser fordert die transparente Offenlegung der Ergebnisse der Schadstoffuntersuchungen der Reese-Gebäude. In ihrem Antrag drückt sie aus, daß eine vollumfängliche Unterrichtung der Mandatsträger des Augsburger Stadtrates Grundlage sein müsse für deren Entscheidungen. Als Voraussetzung für eine angemessene Entscheidung sei es unumgänglich, alle verfügbaren Daten und Informationen zur Kenntnis und Prüfung zu erhalten. Wichtige Unterlagen müssen folglich unproblematisch zugänglich sein bzw. frühzeitig zur Verfügung stehen.

Lisa McQueen bezieht sich in ihrem Antrag auf Schadstoffergebnisse der AGS, Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung und Immobilienbetreuung, ein Tochterunternehmen der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Augsburg. Die AGS ließ die Reese-Gebäude mehrmals, zuletzt 2019, beproben. Diese Ergebnisse wurden den Stadträten/innen aber niemals zur Kenntnis und damit möglichen Prüfung übermittelt, sondern „geheimgehalten“. Obwohl die AGS eine hundertprozentige kommunale Tochter ist, die die Reese-Gebäude treuhänderisch verwaltet und hier kein Schutz von privaten Eigentümern vorliegt, dürfen ausschließlich Mandatsträger die Unterlagen – dies nur auf ausdrücklichen Antrag – einsehen und im Anschluß über das Gesehene aber nicht sprechen. Welch intransparenter Umgang mit neutralen Daten, die keinerlei Schutzrechte Dritter verletzen und die eigentlich ohne große Umstände den gewählten Bürgervertretern sowie der Allgemeinheit zugänglich sein sollten!

Im Vorfeld von Entscheidungen, die den Erhalt oder Abbruch von Gebäuden in den ehemals amerikanischen Kasernen betreffen, wurden die Schadstoffe immer als Hauptargument angeführt für einen Abriss. Stadträtin McQueen fordert deshalb, diese Begründung transparent nachzuweisen und die Untersuchungsergebnisse der AGS offenzulegen. Damit wären Zweifler zu widerlegen, die eine unsanierbare Verseuchung bestreiten oder andernfalls eben die Abrisse neu zu bewerten.

Wie die neue Stadtregierung mit diesem Ansinnen der Stadträtin umgeht, ob sie den Antrag überhaupt zur Abstimmung zulässt und wie dann die Bürgervertreter zu der Thematik Transparenz und Glaubwürdigkeit der Politik entscheiden, darf mit Spannung erwartet werden. Zu befürchten ist, daß der Dringlichkeitsantrag, durch den eine bestmögliche und dringend nötige Transparenz erreicht werden soll, von der Oberbürgermeisterin zur Sitzung diese Woche nicht zugelassen wird. Oder daß diejenigen Mandatsträger, die sich vor kurzem für die Vollendung der Abrisse und Nicht-Abwarten ergebnisoffener Wettbewerbsentwürfe aussprachen, auch diesen Antrag abschmettern. Dabei hieß es im Wahlkampf von den Parteien immer, man wolle sich für volle Transparenz einsetzen, für eine bürgernahe Kommunikation und Austausch, sowie die Politikverdrossenheit von Bürgern ernst nehmen und Politik und politische Entscheidungen besser vermitteln.

A. Blümel, Sprecherin der Initiative Augsburgs Erbe bewahren

Ankündigung: in Kürze will sich die Initative ihrerseits noch einmal im Detail zu einigen der Begründungen äußern, die die Mehrheit des Stadtrates heranzog für die Zustimmung der Abbrüche in der Reese

Good Bye Reese – ist das unwiderruflich das Ende?


Quelle: Pressemitteilung der Initiative „Augsburgs Erbe bewahren“, 10.6.2020

Good Bye Reese – ist das unwiderruflich das Ende? Reaktion auf Abstimmungsergebnis Abbruch oder Erhalt der Reese

Zum 75. Jahr des Kriegsendes in Augsburg und der Befreiung von der Nazi-Diktatur durch amerikanische Verbände und nach einem halben Jahrhundert gemeinsamer deutsch-amerikanischer Stadtgeschichte, werden in der Reese-Kaserne ohne Not und ideenlos ihre Spuren getilgt.
Das Potential des Areals für eine innovative und zukunftsorientierte Entwicklung unter Einbeziehung der geschichtsreichen architektonischen Bezugspunkte wird verkannt und mit einer erinnerungsfreien Neubaustruktur überzogen. Hier weiterlesen

Bürger gießen Stadtbäume

Unser Schreiben an das Umweltreferat

Sehr geehrter Herr Erben,
vielen Dank für Ihr Antwortschreiben vom 26.5.2020.

Wir sind sehr daran interessiert, dass Sie den Lindenbestand in der Fuggerstraße erhalten und den Bäumen die notwendige Pflege zukommern zu lassen. Es ist zu erwarten, dass das Projekt Fugger Boulevard auf sehr lange Zeit verschoben wird, nachdem hierfür schon letztes Jahr Finanzierungsprobleme bestanden, die sich Corona-bedingt sicherlich noch verschärft haben werden. Halten Sie uns gerne auf dem Laufenden, wenn das Baureferat sich dazu äußert.

Nachdem die Aktion „Gieß´ mich, sonst sterb´ ich“ der Baum-Allianz im letzten Jahr nicht die gewünschte Resonanz gefunden hat, möchten wir Ihnen einen weiteren Vorschlag machen, der unser gemeinsames Thema „Stadtbäume gießen“ weiter voranbringen kann: Weiterlesen in unserem Schreiben