Ärger um zwei alte Villen: Augsburg diskutiert über künftigen Schutz des Bismarck- und Thelottviertels
Quelle: Stadtzeitung, Laura Türk, 17.3.2021
Zwei historische Villen in den Augsburger Stadtvierteln Bismarck- und Thelottviertel haben in der Stadt eine Diskussion um den Erhalt alter Gebäude ausgelöst. Denn Bürgerinitiativen aus den beiden Stadtteilen wehrten sich gegen den bevorstehenden beziehungsweise geplanten Abriss der beiden markanten Gebäude. Mehrere Stadtratsfraktionen, darunter auch die Stadtregierung, haben inzwischen Lösungen wie erweiterte Erhaltungssatzungen ins Spiel gebracht. Auch die Bürgerinitiative „Augsburgs Erbe bewahren“, die bereits erfolgslos gegen den Abriss mehrerer Gebäude auf dem Reese-Areal protestiert hatte, unterstützt die Forderungen nach einem Erhalt der beiden Häuser. Die Initiative betont allerdings auch, dass nicht nur in „privilegierten Vierteln“ wie dem Bismarck- und dem Thelottviertel, sondern auch in den weniger „bevorzugten Lagen“ der Stadt historische Bausubstanz erhalten werden müsse. Weiterlesen in der Stadtzeitung
Rund 200 Menschen haben sich laut Angaben des Veranstalters am Samstag gegen 11 Uhr in der Neidhartstraße an der Diesel-Villa versammelten, um für „Baumschutz statt Profit“, so das Motto, zu protestieren. Die Baum-Allianz Augsburg und die Initiative Bismarckviertel hatten dazu aufgerufen, gegen die Zerstörung alten Baumbestands und stadtteilprägender Bausubstanz am Beispiel der Diesel-Villa zu protestieren.
Susanne Altmann, Vorsitzende der Baum-Allianz, forderte: „Augsburgs wertvolles Stadtgrün, das so wichtig für alle Menschen in der Stadt ist, darf nicht einfach zur Disposition gestellt werden, wenn Investoren bauen wollen.“ Bruno Marcon, Vorstandsmitglied der Baum-Allianz, und Stadtrat von „Augsburg in Bürgerhand“ erzählte aus dem Blickwinkel der über 100-jährigen Buche Fragmente aus der Geschichte des Stadtteils und der Diesel-Villa. Weiterlesen in der Stadtzeitung.
Quelle: Augsburger Allgemeine, Stefan Krog, 15.3.2021
Der umstrittene Abriss des historischen Gebäudes in Augsburg sollte eigentlich am Montag beginnen. Jetzt hat sich das Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet.
Die Villa in der Perzheimstraße 36 wird nun wohl bis auf weiteres doch nicht abgerissen. Bei der Stadt ging zuletzt zwar eine entsprechende Abbruch-Ankündigung für das Gebäude im Thelottviertel ein, allerdings hat sich das Landesamt für Denkmalpflege wohl in letzter Minute noch in die Angelegenheit eingeschaltet. Ein entsprechender Schritt zeichnete sich bereits vergangene Woche ab. Wie die Behörde am Montag unserer Redaktion bestätigte, prüfe man das Gebäude, das bisher nicht als Einzeldenkmal eingestuft ist, vertiefend auf seine Denkmaleigenschaften. Ein Abbruch ohne eine denkmalrechtliche Genehmigung wäre damit aktuell nicht zulässig, denn auch Gebäude im Prüfverfahren genießen einen gewissen Schutzstatus. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine
Quelle: Pressemitteilung der Baum-Allianz Augsburg, 14.3.2021
Baumschutz statt Profit! – 200 Menschen bei der Kundgebung an der Diesel-Villa
Am Samstag, 13. März 2021 versammelten sich um 11:00 Uhr ca. 200 Menschen in der Neidhartstraße an der sog. Diesel-Villa. Die Baum-Allianz Augsburg e.V. hatte in Zusammenarbeit mit der Initiative Bismarckviertel dazu aufgerufen, öffentlich Unmut zu äußern über die Zerstörung alten Baumbestands und stadtteilprägender Bausubstanz am Beispiel dieses Anwesens.
Susanne Altmann, 1. Vorsitzende der Baum-Allianz Augsburg e.V., forderte zu Beginn: „Augsburgs wertvolles Stadtgrün, das so wichtig für alle Menschen in der Stadt ist, darf nicht einfach zur Disposition gestellt werden, wenn Investoren bauen wollen.“ Alle Augsburger, auch alle Politiker und Mitarbeiter der Behörden müssten ein Bewusstsein entwickeln für den Wert des Grüns in der Stadt für uns alle.
Bruno Marcon, Vorstandsmitglied der Baum-Allianz Augsburg e.V. und Stadtrat (Augsburg in Bürgerhand) erzählte aus dem Blickwinkel der über 100-jährigen Buche Fragmente aus der Geschichte des Stadtteils und der Diesel-Villa. Er führte aus, dass die Villa und die Rotbuche mit anderen Häusern im Stadtteil eine in sich geschlossene Baugruppe darstellt, die nicht auseinandergerissen werden darf. Er zitierte aus der Webseite des Investors, Maximilian Wolf, der dort betont, dass er seine „eigenen Gesetzen entworfen“ habe und dass er über „die üblichen 2-4% Rendite nur lachen“ könne. Daraus werde deutlich, so Marcon, dass das Ziel von Wolf sei, Maximalprofite zu erzielen. „Für Investoren sind Stadtquartiere mit hochwertigem Altbaubestand lohnende Ziele, weil sich dort die höchsten Miet- und Verkaufserlöse verwirklichen lassen“ erläuterte der Stadtrat.
Marcon kritisierte die bisherigen Stadtregierungen, die wenig zum Schutz von historischen Ensembles und Milieus getan haben. „Jetzt müssen endlich Erhaltungssatzungen zum Schutz von Stadtbildern und Wohnbevölkerung für das gesamte Stadtgebiet verabschiedet werden“ und dankte dabei ausdrücklich der Initiative aus dem Bismarckviertel, die mit ihrer Petition für Erhaltungssatzungen, die öffentliche Diskussion darüber angefacht hat. Er forderte, die versprochene Erhaltungssatzung für Ensembles im Bismarckviertel tatsächlich im Stadtrat zu verabschieden und entschieden dem Abrissbegehren des Investors entgegenzutreten.
Professor Hans Frei, ehemaliger Heimatpfleger für den Regierungsbezirk Schwaben, ergriff das Mikrofon und ermunterte die Stadtgemeinschaft, immer wieder initiativ zu werden und sich gegen die Zerstörung gewachsener Strukturen, die unsere Heimat ausmachen, zu wehren.
Ein Nachbar schilderte die Eindrücke vieler Bewohner Augsburgs, dass „überall Klötze reingehauen“ würden und immer „wieder ein Stück Augsburg wegfällt“. Auch er forderte dazu auf, sich bürgerschaftlich zu engagieren, denn damit könne man sehr wohl etwas erreichen. Als Beispiel führte er den im Viertel allseits beliebten Park am Theodor-Heuss-Platz an, der nur aufgrund der Initiative von Bürgern neu entstanden ist als Widerspruch zu den Plänen der IHK, dort ein riesiges Gebäude zu erstellen.
P.S.: Interessanterweise wurden die beiden Aussagen (siehe Dokushots vom 12.3.2021) des Investors auf seiner Website nach der Kundgebung gelöscht bzw. geändert.
Bei der Kundgebung am 13.3.2021 in der Hochfeldstraße, zu der die Baum-Allianz Augsburg e.V. in Zusammenarbeit mit der Initiative Bismarckviertel aufgerufen hatte, versammelten sich ca. 200 Menschen. Die Kundgebung verlief friedlich unter Einhaltung der Corona-Regeln und ohne Zwischenfälle.
Unter anderem gab es Wortbeiträge von Susanne Altmann (Vorstand Baum-Allianz), Bruno Marcon (Stadtrat), Prof. Hans Frei (ehemaliger Bezirksheimatpfleger), Daniel Karrasch (Initiative Bismarckviertel).
Zahlreiche Menschen unterschrieben am Infostand die von der Initiative Bismarckviertel gestartete Petition zur Forderung nach einer Erhaltungssatzung für Augsburger Stadtviertel mit Baubestand, die auch nach wie vor online unterschrieben werden kann.
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Zuletzt aktualisiert: 19. März 2021 von baumallianz
Ärger um zwei alte Villen
Ärger um zwei alte Villen: Augsburg diskutiert über künftigen Schutz des Bismarck- und Thelottviertels
Quelle: Stadtzeitung, Laura Türk, 17.3.2021
Zwei historische Villen in den Augsburger Stadtvierteln Bismarck- und Thelottviertel haben in der Stadt eine Diskussion um den Erhalt alter Gebäude ausgelöst. Denn Bürgerinitiativen aus den beiden Stadtteilen wehrten sich gegen den bevorstehenden beziehungsweise geplanten Abriss der beiden markanten Gebäude. Mehrere Stadtratsfraktionen, darunter auch die Stadtregierung, haben inzwischen Lösungen wie erweiterte Erhaltungssatzungen ins Spiel gebracht. Auch die Bürgerinitiative „Augsburgs Erbe bewahren“, die bereits erfolgslos gegen den Abriss mehrerer Gebäude auf dem Reese-Areal protestiert hatte, unterstützt die Forderungen nach einem Erhalt der beiden Häuser. Die Initiative betont allerdings auch, dass nicht nur in „privilegierten Vierteln“ wie dem Bismarck- und dem Thelottviertel, sondern auch in den weniger „bevorzugten Lagen“ der Stadt historische Bausubstanz erhalten werden müsse. Weiterlesen in der Stadtzeitung
Zuletzt aktualisiert: 16. März 2021 von baumallianz
200 Menschen protestieren an Diesel-Villa gegen Investoren
Quelle: Stadtzeitung, 15.3.2021
Rund 200 Menschen haben sich laut Angaben des Veranstalters am Samstag gegen 11 Uhr in der Neidhartstraße an der Diesel-Villa versammelten, um für „Baumschutz statt Profit“, so das Motto, zu protestieren. Die Baum-Allianz Augsburg und die Initiative Bismarckviertel hatten dazu aufgerufen, gegen die Zerstörung alten Baumbestands und stadtteilprägender Bausubstanz am Beispiel der Diesel-Villa zu protestieren.
Susanne Altmann, Vorsitzende der Baum-Allianz, forderte: „Augsburgs wertvolles Stadtgrün, das so wichtig für alle Menschen in der Stadt ist, darf nicht einfach zur Disposition gestellt werden, wenn Investoren bauen wollen.“ Bruno Marcon, Vorstandsmitglied der Baum-Allianz, und Stadtrat von „Augsburg in Bürgerhand“ erzählte aus dem Blickwinkel der über 100-jährigen Buche Fragmente aus der Geschichte des Stadtteils und der Diesel-Villa. Weiterlesen in der Stadtzeitung.
Hier finden Sie die vollständige Pressemitteilung der Baum-Allianz Augsburg
Zuletzt aktualisiert: 16. März 2021 von baumallianz
Abriss gestoppt: Hat die Villa im Thelottviertel eine Zukunft?
Quelle: Augsburger Allgemeine, Stefan Krog, 15.3.2021
Der umstrittene Abriss des historischen Gebäudes in Augsburg sollte eigentlich am Montag beginnen. Jetzt hat sich das Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet.
Die Villa in der Perzheimstraße 36 wird nun wohl bis auf weiteres doch nicht abgerissen. Bei der Stadt ging zuletzt zwar eine entsprechende Abbruch-Ankündigung für das Gebäude im Thelottviertel ein, allerdings hat sich das Landesamt für Denkmalpflege wohl in letzter Minute noch in die Angelegenheit eingeschaltet. Ein entsprechender Schritt zeichnete sich bereits vergangene Woche ab. Wie die Behörde am Montag unserer Redaktion bestätigte, prüfe man das Gebäude, das bisher nicht als Einzeldenkmal eingestuft ist, vertiefend auf seine Denkmaleigenschaften. Ein Abbruch ohne eine denkmalrechtliche Genehmigung wäre damit aktuell nicht zulässig, denn auch Gebäude im Prüfverfahren genießen einen gewissen Schutzstatus. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine
Zuletzt aktualisiert: 14. März 2021 von baumallianz
200 Menschen bei der Kundgebung an der Diesel-Villa
Quelle: Pressemitteilung der Baum-Allianz Augsburg, 14.3.2021
Baumschutz statt Profit! – 200 Menschen bei der Kundgebung an der Diesel-Villa
Am Samstag, 13. März 2021 versammelten sich um 11:00 Uhr ca. 200 Menschen in der Neidhartstraße an der sog. Diesel-Villa. Die Baum-Allianz Augsburg e.V. hatte in Zusammenarbeit mit der Initiative Bismarckviertel dazu aufgerufen, öffentlich Unmut zu äußern über die Zerstörung alten Baumbestands und stadtteilprägender Bausubstanz am Beispiel dieses Anwesens.
Susanne Altmann, 1. Vorsitzende der Baum-Allianz Augsburg e.V., forderte zu Beginn: „Augsburgs wertvolles Stadtgrün, das so wichtig für alle Menschen in der Stadt ist, darf nicht einfach zur Disposition gestellt werden, wenn Investoren bauen wollen.“ Alle Augsburger, auch alle Politiker und Mitarbeiter der Behörden müssten ein Bewusstsein entwickeln für den Wert des Grüns in der Stadt für uns alle.
Bruno Marcon, Vorstandsmitglied der Baum-Allianz Augsburg e.V. und Stadtrat (Augsburg in Bürgerhand) erzählte aus dem Blickwinkel der über 100-jährigen Buche Fragmente aus der Geschichte des Stadtteils und der Diesel-Villa. Er führte aus, dass die Villa und die Rotbuche mit anderen Häusern im Stadtteil eine in sich geschlossene Baugruppe darstellt, die nicht auseinandergerissen werden darf. Er zitierte aus der Webseite des Investors, Maximilian Wolf, der dort betont, dass er seine „eigenen Gesetzen entworfen“ habe und dass er über „die üblichen 2-4% Rendite nur lachen“ könne. Daraus werde deutlich, so Marcon, dass das Ziel von Wolf sei, Maximalprofite zu erzielen. „Für Investoren sind Stadtquartiere mit hochwertigem Altbaubestand lohnende Ziele, weil sich dort die höchsten Miet- und Verkaufserlöse verwirklichen lassen“ erläuterte der Stadtrat.
Marcon kritisierte die bisherigen Stadtregierungen, die wenig zum Schutz von historischen Ensembles und Milieus getan haben. „Jetzt müssen endlich Erhaltungssatzungen zum Schutz von Stadtbildern und Wohnbevölkerung für das gesamte Stadtgebiet verabschiedet werden“ und dankte dabei ausdrücklich der Initiative aus dem Bismarckviertel, die mit ihrer Petition für Erhaltungssatzungen, die öffentliche Diskussion darüber angefacht hat. Er forderte, die versprochene Erhaltungssatzung für Ensembles im Bismarckviertel tatsächlich im Stadtrat zu verabschieden und entschieden dem Abrissbegehren des Investors entgegenzutreten.
Professor Hans Frei, ehemaliger Heimatpfleger für den Regierungsbezirk Schwaben, ergriff das Mikrofon und ermunterte die Stadtgemeinschaft, immer wieder initiativ zu werden und sich gegen die Zerstörung gewachsener Strukturen, die unsere Heimat ausmachen, zu wehren.
Ein Nachbar schilderte die Eindrücke vieler Bewohner Augsburgs, dass „überall Klötze reingehauen“ würden und immer „wieder ein Stück Augsburg wegfällt“. Auch er forderte dazu auf, sich bürgerschaftlich zu engagieren, denn damit könne man sehr wohl etwas erreichen. Als Beispiel führte er den im Viertel allseits beliebten Park am Theodor-Heuss-Platz an, der nur aufgrund der Initiative von Bürgern neu entstanden ist als Widerspruch zu den Plänen der IHK, dort ein riesiges Gebäude zu erstellen.
Zahlreiche Menschen unterschrieben am Infostand die von der Initiative Bismarckviertel gestartete Petition zur Forderung nach einer Erhaltungssatzung für Augsburger Stadtviertel mit Baubestand.
Ein Veranstaltungs-Video zur Kundgebung finden Sie auf der Website der Baum-Allianz Augsburg
P.S.: Interessanterweise wurden die beiden Aussagen (siehe Dokushots vom 12.3.2021) des Investors auf seiner Website nach der Kundgebung gelöscht bzw. geändert.
Zuletzt aktualisiert: 14. März 2021 von baumallianz
Kundgebung: Baumschutz statt Profit!
Bei der Kundgebung am 13.3.2021 in der Hochfeldstraße, zu der die Baum-Allianz Augsburg e.V. in Zusammenarbeit mit der Initiative Bismarckviertel aufgerufen hatte, versammelten sich ca. 200 Menschen. Die Kundgebung verlief friedlich unter Einhaltung der Corona-Regeln und ohne Zwischenfälle.
Unter anderem gab es Wortbeiträge von Susanne Altmann (Vorstand Baum-Allianz), Bruno Marcon (Stadtrat), Prof. Hans Frei (ehemaliger Bezirksheimatpfleger), Daniel Karrasch (Initiative Bismarckviertel).
Zahlreiche Menschen unterschrieben am Infostand die von der Initiative Bismarckviertel gestartete Petition zur Forderung nach einer Erhaltungssatzung für Augsburger Stadtviertel mit Baubestand, die auch nach wie vor online unterschrieben werden kann.
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