Umweltreferat lässt sich nicht auf Bürgerengagement ein


Pressemitteilung: Umweltreferat und Grünordnungsamt lassen sich nicht auf Bürgerengagement ein | Augsburg, 6.11.2019

Als Reaktion auf die Gießaktion der Baum-Allianz im Juni dieses Jahres im Bismarckviertel erhielt die Bürgerbewegung am 13. August 2019 eine Einladung zu einem Gespräch mit dem Umweltreferenten und Vertretern des AGNF. Die Baum-Allianz hatte Bürger in den Stadtteilen aufgefordert, bei Trockenheit im Sommer die Bäume „vor ihrer Haustür“ zu gießen, da die Stadt dies offensichtlich nicht tut. Als Antwort auf die Aktion der Baum-Allianz verkündeten die Verantwortlichen der Stadt in einem Artikel der AZ, dass sie die Pflege der Bäume mit einem Gießplan vollziehen würden.

Als Ergebnis des Gesprächstermins im Amt mit Herrn Erben, der Amtsleiterin, Frau Vedder und weiteren Sachbearbeitern stellt die Baum-Allianz fest:

  • Es gibt keinen Gießplan für alle Bäume – nur Bäume, die unter drei Jahre alt sind, werden in trockenen
    Sommern gegossen.
  • Es gibt keine Pläne, ältere Bäume bei Trockenheit zu wässern.

Das Angebot der Baum-Allianz, bei der Wässerung mit dem Amt zusammenzuarbeiten und durch Bürgerbeteiligung die Versorgung der Bäume sicherzustellen, wurde nicht aufgegriffen. Vielmehr wies der Umweltrefernt der Stadt, Herr Erben, darauf hin, dass es aus juristischen Gründen gar nicht erlaubt sei, dass Bürger Bäume gießen. Hier weiterlesen

Nachlese zur Führung am Nymphenbrunnen

Für alle, die am Samstag nicht dabei sein konnten, hier eine Nachlese zur Führung am Nymphenbrunnen am 26. Oktober 2019

Auf Einladung der Baum-Allianz Augsburg e.V. besichtigten die Teilnehmer bei strahlendem Sonnenschein einen Ort, der trotz seiner potentiellen Aufenthaltsqualität und seiner konsequenten Wassersymbolik nicht Teil des Unesco-Welterbes ist. Kein Wunder, wurde der Nymphenbrunnen doch über Jahrzehnte von der Stadt Augsburg vernachlässigt.

Der Architekturhistoriker Dr. Gregor Nagler, dessen Schwerpunkt Stadtplanung ist, erläuterte zunächst die Situation am Stadtausgang. Das historische Telegraphenamt mit vorgelagertem Park liegt im Zwickel zwischen der Gesundbrunnenstraße und dem Klinkerberg einerseits und der Langenmantelstraße und der Badstraße andererseits. Die Anlage geht auf das Boulevardsystem des 19. Jahrhunderts zurück. Stadtbaurat Ludwig Leybold und seine Nachfolger legten nach Wiener und Pariser Vorbild einen großzügigen Verbund an alternierenden Alleen und Plätzen an, den Herr Dr. Nagler mit einer Musikpartitur verglich. Die Plätze bildeten in diesem Kontext die Pausen. Hier bitte weiterlesen

Unsere dazugehörige Pressemitteilung vom 8.10.2019

Leben am Straßenrand


Quelle: Süddeutsche Zeitung, Jan Heidtmann, 31.10.2019

Vielen deutschen Städten sterben die Bäume weg. Ausgefallene Techniken sollen das Grün retten.

Berlins Bäume haben eigentlich einen mächtigen Schutzpatron. Ben Wagin, heute 89, hat sich Zeit seines Lebens für sie eingesetzt. Mehrere Zehntausend von ihnen hat der Bildhauer, Zeichner und Aktionskünstler in der Stadt gepflanzt. An der Brandmauer eines Hauses im Bezirk Tiergarten hat er mit dem „Weltbaum I“ das erste große Wandbild in Berlin geschaffen – darauf der Auspuff eines Motorrads und ein schreiender Baum. Weiterlesen in der Süddeutschen Zeitung

Solidaritätserklärung

Solidaritätserklärung der Baum-Allianz Augsburg e.V. mit den Initiatoren des Bürgerbegehrens „Rettet den Rosengarten“ in Coburg

Lieber Herr Sauerteig, lieber Herr Münster, lieber Herr Pieschel,

mit Erschrecken müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass in vielen deutschen Städten, darunter Augsburg und offensichtlich auch Coburg, trotz des Klimawandels und des Insektensterbens der Schutz alter innerstädtischer Baumbestände nicht einmal mehr zweitrangig ist. Der ökonomische Druck auf die urbanen Flächen steigt, so dass Biotopverbünde zu ökologischen Traumvorstellungen werden. Hier können Sie unsere vollständige Solidaritätserklärung lesen

Hier finden Sie den entsprechenden Post auf der Facebookseite von Rettet den Rosengarten

Baumfrevel in der Frohsinnstraße


Auf unseren Hinweis auf den Baustellen-Baumfrevel in der Frohsinnstraße, über den wir das Amt für Grünordnung in Kenntnis gesetzt haben, erhielten wir am 24.10.2019 die nachfolgende Antwort:

Sehr geehrte Mitglieder der Baumallianz,

hiermit möchten wir zu Ihren Hinweisen zur Missachtung des Baumschutzes insbesondere in der Frohsinnstraße nochmals Stellung nehmen.

Innerhalb der Baustelleneinrichtungsfläche in der Frohsinnstraße wurden u.a. Palletten mit Baumaterial und lose Rohre gelagert. Ein Mitarbeiter unseres Amtes hat nach Eingang Ihrer Hinweise die Baustelle aufgesucht und einen Mitarbeiter der Stadtwerke sowie die dort tätige Firma auf den Baumschutz hingewiesen und sie aufgefordert das Material außerhalb der Baumscheibe auf befestigter Fläche zu lagern. Nach unserer Erkenntnis wurde das auch vorübergehend durchgeführt, leider aber wieder missachtet. Die Firma hat allerdings nur leichte Baumaterialien unmittelbar am Baumstamm gelagert und alles andere auf Palletten, die auch auf Asphaltfläche standen, so dass wir davon ausgehen, dass der Baum keine nachhaltigen Schäden haben wird.

Nach Eingang Ihrer erneuten Hinweise haben auch wir wieder einen Mitarbeiter zur Baustelle geschickt. Auch dieses Mal wurde das Baumaterial unmittelbar von der Baumscheibe entfernt, die Paletten auf asphaltierter Flächen konnten stehen bleiben. Wir werden die Baustelle weiter im Rahmen unserer Möglichkeiten kontrollieren und ggf. bei Schäden auch die Firma zu Schadensersatz heranziehen.

Im Stadtgebiet gibt es zahlreiche Baustellen, Aufgrabungen und sonstige Nutzungen, in denen es immer wieder zur Missachtung des Baumschutzes kommt. Die Mitarbeiter unseres Amtes ahnden regelmäßig und im Rahmen ihrer Möglichkeiten solche Dinge und dieses auch unabhängig vom Verursacher. Wir bitten um Verständnis, dass unsere Kontrollen aufgrund der Aufgabenfülle nicht allumfassend sein können und bedanken uns deshalb ausdrücklich, dass Sie uns auf Missstände hinweisen.

Mit freundlichen Grüßen

Anette Vedder
Amtsleiterin

Stadt Augsburg
Amt für Grünordnung, Naturschutz
und Friedhofswesen