Die Baum-Allianz Augsburg e.V. ist gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz (UmwRG) in Bayern eine anerkannte Umweltvereinigung. info@baumallianz-augsburg.de

Kundgebung für Schutz von Haus und Baum in der Hochfeldstraße


Quelle: DAZ, Siegfried Zagler, 11.3.2021

Eine “Villa” in der Hochfeldstraße 15 soll abgerissen werden und durch einen Neubau mit zehn Wohneinheiten plus Tiefgarage ersetzt werden.

Eine zirka 100 Jahre alte Rotbuche auf dem Grundstück müsste deshalb gefällt werden. Die Stadt bestätigte auf Anfrage diesen Sachverhalt. Anwohner haben aus diesem Grund eine Initiative gegründet, die die Villa samt Rotbuche erhalten möchte. Eine Erhaltungssatzung für alle Stadtviertel wird von der Bürgerinitiative gefordert. Die Stadt hat indes angekündigt aus diesem Anlass eine Erhaltungssatzung für das Bismarckviertel zu erlassen. Unterstützt werden diese Ziele von der Augsburger Baum-Allianz, die am kommenden Samstag, den 13. Mai (gemeint ist der 13. März !!!) vor Ort (11 Uhr) zu einer Kundgebung aufruft. Weiterlesen auf der DAZ

Erhaltungssatzung für das Thelottviertel – Offener Brief


Quelle: Anwohnerinitiative, Dr. Ina Hagen-Jeske, Augsburg, 9. März 2021, Offener Brief im PDF-Format

– Für den Erhalt der roten Villa in der Perzheimstraße 36
– Für eine Nachbesserung des Ensemble-/Einzelbaudenkmalschutzes im Thelottviertel
– Für den Erhalt des gesamten, wertvollen Baumbestandes im Viertel

Durch das Bekanntwerden der Abrisspläne für die rote Villa in der Perzheimstraße 36 wurde deutlich, dass der Ensembleschutz nicht für das gesamte Thelottviertel gilt. Deshalb fordern wir eine Neuüberprüfung dieses Ensembleschutzes und eine entsprechende Nachbesserung. Einzelne Parzellen an der Perzheimstraße und ein Bereich nördlich der Pranthochstraße sind nicht ensemblegeschützt. Wie bei der Diskussion um die Diesel-Villa von der Bürgerinitiative Bismarckviertel gefordert, wäre hier ebenfalls die Verhängung einer Erhaltungssatzung nach§ 172 BauGB zur „Erhaltung der städtebaulichen Eigenart eines Gebiets auf Grund seiner städtebaulichen Gestalt“ notwendig. Diese muss neben dem Gebäudeschutz auch explizit den alten Baumbestand im Viertel sichern.

Buchegger und Sturzenegger konzipierten seit 1905 eine Gartenvorstadt im Sinne der‚Lebensreformbewegung‘, mit dem Ziel Natur und Stadt miteinander zu vereinen. So entsteht der einzigartige Charakter des Thelottviertels durch das Nebeneinander von Mehrparteien- und Reihenhäusern sowie Villen an geschwungenen Straßen mit platzartigen, teils begrünten Weitungen. In diesem Sinne müssen auch Gebäude im Viertel, die nicht von Buchegger und Sturzenegger entworfen und gebaut wurden (z.B. die an der Pferseer Straße) durch eine Erhaltungssatzung geschützt werden. Auch sie entsprechen der 1905 bis 1907 festgelegten städtebaulichen Planung. Gerade weil das Viertel als Gartenvorstadt konzipiert wurde, kommt der Bepflanzung eine große Bedeutung zu. So prägen auch die Bäume das Bild des Viertels maßgeblich. Gleichzeitig haben sie einen unschätzbaren Wert für Flora und Fauna.

Aufgrund des infrastrukturellen Ausbaus des Hauptbahnhofs und den Überlegungen zur geplanten Straßenbahnlinie 5, die durch Teile des Thelottviertels führen soll, sind stark steigende Mieten und ein wachsendes Interesse an den Grundstücken zu befürchten. Deshalb ist es von großer Dringlichkeit, das gesamte Viertel unter Denkmalschutz zu stellen, damit die noch ausstehenden infrastrukturellen Baumaßnahmen weder Baumbestand, noch Bauwerke gefährden. Nachhaltige Stadtentwicklung, Stadtteilpolitik und damit verbunden die Identifizierung der Bürger*innen mit ihrem städtebaulichen und sozialen Umfeld, sind bedeutende Pfeiler einer Stadtgesellschaft. Nicht zuletzt als UNESCO-Welterbe-Stadt, muss Augsburg seine architektonischen Schätze, auch mit Blick auf nachfolgende Generationen, bewahren.

Hier finden Sie den Offenen Brief im PDF-Format

Fridays-for-Future-Globalstreik


Quelle: Fridays for Future Augsburg, März 2021

Fridays-for-Future-Globalstreik am 19. März 2021, 11:00 Uhr, Plärrer

Es ist der erste Globalstreik nach Ausbruch der Pandemie, also ein sehr wichtiges Ereignis. Das Motto lautet: Keine leeren Versprechen mehr! Schon seit zwei Jahren sind wir gemeinsam laut, doch noch immer werden Versprechen nicht eingehalten. Dieses Jahr wollen wir das ändern. Und dazu braucht es euch!

Da FFF auf die Wissenschaft hört, wurde ein ausführliches Hygienekonzept entwickelt, damit sich alle auf der Demonstration sicher fühlen können: Hier finden Sie weitere Informationen. Damit machten wir bereits bei der Halloween-Demo („Die Klimakrise ist gruseliger als jeder Horrofilm“) letztes Jahr gute Erfahrungen.

Substanzverluste in der Stadt?


Quelle: BR Fernsehen, 5.3.2021, 17:30 Uhr

In Augsburg sorgen sich Anwohner gerade sehr um einzelne alte Stadtvillen, die verschwinden könnten. Schon bald. Die Befürchtung: Investoren könnten den alten Bestand einem modernen Neubau opfern. Hier können Sie das Video (3 Min.) ansehen.

Erhalt von Kultur-und Stadtgeschichte in der gesamten Stadt


Quelle: Augsburgs Erbe bewahren, PM vom 5.3.2021

Erhalt von Kultur-und Stadtgeschichte in der gesamten Stadt – nicht nur in angesagten Gründerzeitquartieren

Seit Jahren fordert die Initiative „Augsburgs Erbe bewahren“ einen sorgsameren Umgang mit der gebauten Geschichte in unserer Stadt ein. Gebäude, Plätze, Parks, historische (Vor)Gärten, Grünanlagen, Straßenzüge, die nicht unter Denkmal- oder Ensembleschutz stehen, aber dennoch Teil unserer Stadt-Kultur und – Geschichte sind und deren Verlust zu verurteilen ist, haben keinerlei Schutzstatus in Augsburg. Deren Erhalt hängt also nur vom guten Willen des Eigentümers ab. Daher fordern wir von der Politik und Verwaltung schon seit Jahren, bisher aber immer vergebens, Erhaltenssatzungen, um Abrisse durch die jeweiligen Privateigentümer oder Investoren verhindern zu können und die Jahresringe unserer Geschichte im Stadtbild zu erhalten. Dabei geht es nicht darum, Modernisierungen, Sanierungen, Umbauten und Umnutzungen, bauliche Ergänzungen zu verbieten, sondern Totalabrisse und somit den Verlust jeglicher architektonisch ablesbarer, greifbarer Erinnerung an explizite Zeit-und Stadtgeschichte, also Kulturgeschichte, vermeiden zu können. Meist würden sich Lösungen finden lassen, die beides verbinden können- zeitgemäße Ansprüche und Profit sowie Bewahren gebauter Geschichte und deren Erhalt für künftige Generationen.

Dass dies nun im Bismarckviertel plötzlich in den Fokus der Verwaltung und Regierungskoalition rückt und die Chance auf Umsetzung erhalten könnte, wäre natürlich ein begrüßenswerter Schritt, aber nur ein erster. Historische Bausubstanz und alter Baumbestand befinden sich nämlich nicht nur in den bevorzugten Lagen sondern eben auch in weniger privilegierten Vierteln. Wir freuen uns, wenn die Stadtverwaltung und der Stadtrat Augsburgs Erbe endlich bewahren möchte und nehmen die Verantwortlichen künftig gerne beim Wort und in die Pflicht, auch wenn es um Objekte in anderen Quartieren und Stadtteilen geht.

Wir unterstützen die zahlreichen Anstrengungen, die nun bezüglich der Villa im Bismarckviertel unternommen werden, möchten aber zum Ausdruck bringen, dass man auch in weniger privilegierten Vierteln und Quartieren bemüht sein muss, architektonische Spuren der vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte zu erhalten. Die auf Zeit gewählten Bürgervertreter haben die Verantwortung auch dort sensibel und angemessen mit historischer Substanz und Strukturen umzugehen, ganz gleich ob Bürgerhäuser, Villa, Arbeitersiedlung, Grünanlagen, Industriegebäude, Nachkriegsarchitektur uvm.

Der Erhalt und sensible Umgang mit historischer Bausubstanz sollte nicht nur Klientelpolitik sein, sondern auch in weniger im Fokus stehenden Quartieren grundsätzliches Selbstverständnis derjenigen sein, denen jeweils für einige Jahre das Wohl der Stadt in die Hände gelegt wurde.

Da in Augsburg etwa 90 % aller Gebäude keinerlei Schutzstatus haben, weder Einzeldenkmal noch Ensemble, sind diese potentiell nicht vor Abrissen geschützt. Was würde aus Augsburgs Stadtbild und seiner Geschichte werden, wenn die jeweiligen Eigentümer Anträge zum Abriss und Neubau stellen? Hier könnte die Politik, ein vergleichender Blick in andere Städte lohnt, durch besagte Erhaltenssatzungen, aber auch durch andere Maßnahmen (z.B. keine Ausweitung von Baufeldern in B-Plänen, um keine Anreize zu setzen abzureissen und größer neu zu bauen) steuernd eingreifen. Aber auch Moderation, kompetente Beratung der Bauherren, eine städtische Offensive für Erhalt statt Abriss, Programme und Anreize schaffen, bei Bauvorhaben ebenso die Nachhaltigkeit des Bewahrens von verbauter grauer Energie miteinzubeziehen und Gesamt- Ökobilanzen berechnen und zu bepreisen, wären einige weitere Möglichkeiten. Der bisherige goldene Weg zur Profitmaximierung durch Abriss und ubiquitären Neubau mit möglichst viel Raumkubik statt Erhalt, Sanierung und Umbau muss dringend hinterfragt werden. Dies sollte nicht nur in gentrifizierten Gründerzeitquartieren möglich sein, sondern auch in allen anderen Stadtvierteln, die ebenso alle wichtiger Teil der Stadt und ihrer reichen und vielfältigen Geschichte sind.