Das Abholzen ist unverantwortlich

Quelle: Augsburger Allgemeine, Leserbriefe, 5.6.2018

Das Abholzen ist unverantwortlich

Bäume werden gefällt wegen des Hochwasserschutzes. Seit 2016 ist das bei den Verantwortlichen Thema, wie Herr Merkle informierte. Der Anwohnerschutz war seither offensichtlich nicht so wichtig, obwohl es in beiden Jahren Unwetter und Stürme gab, bei gleich großen Bäumen. Niemand sorgte sich um die Anwohner, den Kindergarten. Niemand leitete Schutzmaßnahmen ein oder informierte zumindest über die doch so große Gefahr!

Erst seit bekannt ist, dass im Schadensfall keine Versicherung einspringt, müssen die Bäume weg, und zwar sofort. Es geht ausschließlich um Geld und um die ganz persönliche Sicherheit der Herren Merkle, Erben und Gribl. Um sonst nichts. Und ganz nebenbei wird die Gegend noch attraktiver für Investoren und Bauland kann generiert werden. Haben die Verantwortlichen eigentlich schon begriffen, dass ihnen die Bürger nicht glauben? Was soll an diesem hektischen Kahlschlag „Verantwortung übernehmen“ sein? Das alternativlose Abholzen ist schlicht unverantwortlich! Merke: Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur! Sabine Böß, Augsburg

Es gibt Alternativen zu den Fällungen

Ich wohne nun seit einigen Jahren hier, direkt im Uferbereich des Herrenbachs. Das Mikroklima war hier, auch an Tagen mit hohen Temperaturen, stets angenehm frisch – vor allem aufgrund des Schattens, den die hier stehenden, jahrzehntealten Bäume gaben. Wo diese noch vor einigen Tagen standen, klaffen nun große Lücken. Die vermehrte Sonneneinstrahlung und damit verbundene Wärmeentwicklung ist in meinem Wohnbereich bereits deutlich zu spüren.

Was sich hier im Kleinen vollzieht, lässt sich auf das Große übertragen. Schwinden des Grüns, Verdrängen des Natürlichen durch den Menschen. Mit dem Fällen der Bäume im Kleinen, den Rodungen im Großen, wandelt sich das Klima – der Sauerstoff schwindet, Schadstoffbelastung und Temperaturen steigen, … Ist das der Beitrag unseres Oberbürgermeisters Kurt Gribl, dem Klimawandel im Kleinen, in seinem Verantwortungsbereich, entgegenzuwirken? Herr Gribl, auch Sie tragen Verantwortung dafür! Herr Gribl, es gibt Alternativen, um weitere Baumfällungen zu vermeiden, den Baumbestand hier am Herrenbach zu erhalten und gleichermaßen die Sicherheit der Menschen durch drohende Wasserschäden bei Unwetter zu gewährleisten. Das Schließen der Schleusen im Kanalbereich dürfte im Ernstfall die einfachste sein. Kommen Sie ihrer Verantwortung als unser gewählter Vertreter nach! Frank Hammer, Augsburg

Das ist die billigste Lösung

Bäume in dieser Größenordnung fällen zu lassen, ist ein starkes Stück. Der Oberbürgermeister betrachtet die Szene mit großem Abstand aus dem Urlaub. „Verständlich“, da die Augsburger Kassen leer sind, ist die einfachste Lösung „Weg mit den Bäumen“, dass damit den Augsburgern ein Immenses an Atemluft genommen wird, ist dabei egal. Es gibt ja so viele Baustellen. Deshalb muss für den Herrenbachkanal die billigste Lösung her: Baumfällung. Es gibt mit Sicherheit Alternativen. Diese sollten auf den Tisch. Ansonsten muss sich der Bürger fragen: Sind solche Stadtparlamente noch tragbar? Johanna Holm, Augsburg