Baumfrevel in der Frohsinnstraße


Auf unseren Hinweis auf den Baustellen-Baumfrevel in der Frohsinnstraße, über den wir das Amt für Grünordnung in Kenntnis gesetzt haben, erhielten wir am 24.10.2019 die nachfolgende Antwort:

Sehr geehrte Mitglieder der Baumallianz,

hiermit möchten wir zu Ihren Hinweisen zur Missachtung des Baumschutzes insbesondere in der Frohsinnstraße nochmals Stellung nehmen.

Innerhalb der Baustelleneinrichtungsfläche in der Frohsinnstraße wurden u.a. Palletten mit Baumaterial und lose Rohre gelagert. Ein Mitarbeiter unseres Amtes hat nach Eingang Ihrer Hinweise die Baustelle aufgesucht und einen Mitarbeiter der Stadtwerke sowie die dort tätige Firma auf den Baumschutz hingewiesen und sie aufgefordert das Material außerhalb der Baumscheibe auf befestigter Fläche zu lagern. Nach unserer Erkenntnis wurde das auch vorübergehend durchgeführt, leider aber wieder missachtet. Die Firma hat allerdings nur leichte Baumaterialien unmittelbar am Baumstamm gelagert und alles andere auf Palletten, die auch auf Asphaltfläche standen, so dass wir davon ausgehen, dass der Baum keine nachhaltigen Schäden haben wird.

Nach Eingang Ihrer erneuten Hinweise haben auch wir wieder einen Mitarbeiter zur Baustelle geschickt. Auch dieses Mal wurde das Baumaterial unmittelbar von der Baumscheibe entfernt, die Paletten auf asphaltierter Flächen konnten stehen bleiben. Wir werden die Baustelle weiter im Rahmen unserer Möglichkeiten kontrollieren und ggf. bei Schäden auch die Firma zu Schadensersatz heranziehen.

Im Stadtgebiet gibt es zahlreiche Baustellen, Aufgrabungen und sonstige Nutzungen, in denen es immer wieder zur Missachtung des Baumschutzes kommt. Die Mitarbeiter unseres Amtes ahnden regelmäßig und im Rahmen ihrer Möglichkeiten solche Dinge und dieses auch unabhängig vom Verursacher. Wir bitten um Verständnis, dass unsere Kontrollen aufgrund der Aufgabenfülle nicht allumfassend sein können und bedanken uns deshalb ausdrücklich, dass Sie uns auf Missstände hinweisen.

Mit freundlichen Grüßen

Anette Vedder
Amtsleiterin

Stadt Augsburg
Amt für Grünordnung, Naturschutz
und Friedhofswesen

Wirkt der neue städtische Baumschutz?


Quelle: Augsburger Allgemeine, Eva Maria Knab, 24.10.2019

Umweltreferent Reiner Erben lässt einen Leitfaden an Bauherren verteilen. Die „Baumallianz“ von Bürgern hält diesen für wirkungslos. Auch die geplante schärfere Schutzverordnung ist Kritikern zu lasch. Stimmt das?

Wenn in Augsburg Baumfällungen anstehen, ist Ärger programmiert. Immer wieder gehen Bürger auf die Barrikaden. Besonders, wenn auf Baustellen große geschützte Bäume so stark beschädigt werden, dass sie nicht mehr zu retten sind. Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) setzt auf mehr Aufklärungsarbeit bei Bauherren. Aber wirkt sie auch? Kritiker haben Zweifel.

Auf Initiative des Umweltreferenten gibt es seit rund zwei Jahren einen städtischen Baumschutz-Leitfaden. Er wird an Bauherren verteilt und informiert darüber, wie man auf Baustellen vorgehen sollte, um Schäden am Grün zu vermeiden. Weiterlesen in der Augsburger Allgemeine

Hierzu der Kommentar von Eva Maria Knab

Warum setzt das AGNF seine Baumschutzrichtlinien nicht um?

Nachdem unsere letzten Schreiben an das AGNF unbeantwortet blieben, haken wir heute mal wieder nach.

Sehr geehrte Frau Vedder,

hiermit erinnern wir Sie daran, dass nach wie vor eine Antwort auf unsere beiden E-Mails vom 5.10.2019 ausstehen. Es befremdet uns sehr, dass die Social Media Abteilung der Stadt Augsburg hierzu die Antwort in einer Form vornimmt, die die Arbeitsqualität einer professionellen Stadtverwaltung in Frage stellt, siehe https://twitter.com/stadtaugsburg/status/1184751396194869248?s=17.

Wie Sie sich selbst überzeugen können, hat sich an der ursprünglichen Situation in der Frohsinnstraße rein gar nichts geändert (Stand 18.10.19, 22:00 Uhr) und der Baumfrevel an Baustellen, vor allem wenn das Tiefbauamt oder die Stadtwerke der Bauherr sind, geht munter weiter und wird von Ihrem Amt stillschweigend, wie auch schon in der Vergangenheit, ohne Konsequenzen für die verantwortlichen Bauherren weiter hingenommen.

Wir versuchen nach wie vor zu verstehen, warum das AGNF die aufwändig entwickelten und veröffentlichten Baumschutzrichtlinien nicht durchsetzen will. Wir versuchen außerdem zu verstehen, warum die Stadt sich hier von Baufirmen in aller Öffentlichkeit ausspielen lässt und sich somit öffentlich als Umwelttäter angreifbar macht. Wir wünschen uns daher, dass die Stadt durch entsprechenden Vollzug ihrer eigens dafür aufgestellten Richtlinien nicht länger Gefahr läuft, sich einen Namen als Beihelfer in Sachen Umweltfrevel zu machen.

Das bisher auf gegenseitigem Respekt bestehende Verhältnis zwischen AGNF und der Baum-Allianz schätzen wir und hoffen, dass dies in Zukunft auch weiterhin bestehen bleiben kann. Sehr geehrte Frau Vedder, Sie werden aber sicherlich verstehen, dass wir bei weiterer Untätigkeit des AGNF weitere Schritte ergreifen müssen und werden.

Wir bitten Sie daher noch einmal, hier endlich tätig zu werden und auch unsere bisherigen unbeantworteten Fragen zu beantworten.

Mit freundlichen Grüßen,

Baum-Allianz Augsburg e.V. der Vorstand

„Ein Gartenplatz in Augsburg“

Führung mit Dr. Gregor Nagler

Samstag, 26. Oktober 2019, 10:00 Uhr
Treffpunkt: Nymphenbrunnen, Langenmantelstraße/Klinkerberg, 86153 Augsburg

Als das Telegraphenamt 1924/26 errichtet wurde, ließen die Architekten Robert Vorhoelzer, Georg Werner und Heinrich Götzger an der Gabelung der Langenmantel- und der Badstraße einen Platz anlegen. Ausgerichtet auf die Architektur entstand ein Brunnenbecken mit Figuren des Augsburger Bildhauers Fritz Beck (1928). Als Rahmen diente eine kleine Grünanlage mit Baumreihen – heute einer der wenigen im Originalzustand erhaltenen Garten- bzw. Schmuckplätze in Augsburg.

Dr. Gregor Nagler studierte in Augsburg Kunstpädagogik und Kunstgeschichte und Volkskunde; es folgte eine Dissertation über den Wiederaufbau Augsburgs nach dem Zweiten Weltkrieg im Fach Architekturgeschichte (TUM). Im Moment forscht er über Plätze als Orte der Kommunikation im Rahmen eines Verbundprojekts (Die digitale Stadt) der Universitäten Augsburg und Leipzig sowie der Technischen Universität München.

Weitere Informationen finden Sie auch in unserer Pressemitteilung vom 8.10.2019

Wiederherstellung der Parkanlage mit Nymphenbrunnen

Pressemitteilung: Wiederherstellung der Parkanlage mit Nymphenbrunnen in der Langenmantelstraße

Von den insgesamt über 100 Brunnen in unserer Stadt genießt nur ein Teil die entsprechende Aufmerksamkeit und Pflege, wie z.B. die prächtigen Monumentalbrunnen der Renaissance in Augsburgs Prachtstraße, der Maximilianstraße. Etliche andere bemerkenswerte Brunnen fristen dagegen ein Schattendasein, werden nicht (mehr) gepflegt, haben aufgehört zu plätschern, modern und rotten vor sich hin, wie z.B. der Nymphenbrunnen, 1928 durch Fritz Beck an der Südseite des Telegrafenamtes, Langenmantelstraße 1 errichtet.

  1. Es darf nicht sein, dass die Stadt Augsburg so lieblos mit diesem kleinen Juwel umgeht, zumal die Anlage unter Denkmalschutz steht.
  2. Nachdem Augsburg 2019 den Status eines Weltkulturerbes Wasser verliehen bekommen hat, steht es auch in der Pflicht nicht nur seine Prachtbrunnen zu erhalten und zu pflegen, sondern sich auch um die weniger renommierten Brunnen zu kümmern.
  3. Gerade in Zeiten des Klimawandels, in denen auch die Menschen Schutz vor Sonne und Trockenheit benötigen, ist es nicht nachvollziehbar, dass diese „Oase“ zunehmend verrottet und nicht für die Bürger gepflegt wird. Plätze wie diese, die einem kleinen Park ebenbürtig sind, sind zu erhalten und zu pflegen. Hier wirken städtebauliche Aspekte, Naturschutz, Baumschutz und Feuchtigkeit durch Wasser vorbildlich zusammen.

Hier können Sie die vollständige Pressemitteilung im PDF-Format lesen.