Bäume an Bahnstrecke müssen gefällt werden

Hier unser Brief an die UNB bezüglich eines kompletten Kahlschlags an der Bahnstrecke Augsburg-Hochzoll:

Anrede,

dem Artikel der Augsburger Allgemeine „Bäume an Bahnstrecke müssen gefällt werden“ vom 22.9.2022 entnehmen wir, dass ca. 80 Bäume entlang der Bahnstrecke Augsburg-Hochzoll an Anfang Oktober gefällt werden sollen.

Bei unserer Vor-Ort-Begehung konnten wir folgendes feststellen:

  1. Es handelt sich um eine Reihe mit sehr dicht bis locker stehenden Jungeschen (und anderen Baumarten, vor allem Spitzahorne), die in 4 – 7m Entfernung vom Gleiskörper auf dessen Südseite stehen.
  2. Zu Beginn der Reihe nahe der Hochzoller-Straße gibt es eine zweite Reihe Bäume südlich des parallel verlaufenden Fußgängerweges.
  3. Bis auf wenige ältere Exemplare sind alle Eschen stark geschädigt, teilweise fehlen schon ganze Kronenteile, und abgestorbene Äste sind in Vielzahl vorhanden. Die fotosynthetisch aktiven Teile sind teilweise so gering wie bei einem 10jährigen Jungbaum von Ahorn, Buche oder Linde.
  4. Unter den Bäumen ist sehr viel Jungwuchs von Spitzahorn und Ulme vorhanden.

Unserer Meinung nach sollten die Eschen aus Gründen der Verkehrssicherheit tatsächlich gefällt werden: Sie sind über kurz oder lang instabil und damit eine Gefährdung für den Gleiskörper und die Fußgänger. Ihre künstliche viel zu dichte Reihung hat die Ausbreitung des deutlich erkennbaren Eschentriebsterbens befördert und könnte damit für die (nicht betroffenen) Eschen der Umgebung unterbrochen werden.

Wichtig für uns ist, dass die vorhandenen Spitzahorne bleiben, dazu einige Ulmen und eine schöne Linde. In deren Schutz könnten die vielen Jungahorne und Jungulmen die leeren Plätze einnehmen und eine stabile „Großhecke“ bilden. Einige wenige noch intakte Eschen sollten zusätzlich als Aspekt der Artenvielfalt und der nahen Lechauen verbleiben.

Wir sind daher gegen einen radikalen Kahlschlag und bitten Sie unsere Gedanken und den Erhalt der oben beschriebenen Bäume mit in Ihre Entscheidung einzubinden. Auch im Sinne der CO2-Reduzierung durch Bäume wäre diese Lösung sinnvoll.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Ohlenroth, im Namen des Vorstands