Abbruch Kradhalle

Quelle: Augsburgs Erbe bewahren, 8.10.2020:

Es wird anscheinend durchgezogen! Trotz Protesten, anhaltender Appelle an die Vertreter von CSU und Grünen, trotz Berichterstattung und Medieninteresse, wird nun auch dieses Gebäude, wie zuvor schon die Kantine, in Kürze Geschichte sein. Worin der Sinn besteht, dieses und andere Gebäude in der Reese-Kaserne überhaupt abzureissen, noch vor Durchführung eines teuren neuen Planungswettbewerbs fürs Areal, erschließt sich keinem normalen, vernünftigen und klar denkendem Menschen. Aber anscheinend wollten maßgebliche Leute unter allen Umständen verhindern, daß Wettbewerbsentwürfe entstehen könnten, die die Bestandsgebäude, Zeitzeugen im Stadtbild, ins neue Quartier positiv integrieren. Noch weniger erschließt es sich, daß die Stadt/AGS hier eine mehrjährige Brachfläche einer mittelfristig genutzten Immobilie vorzieht, da ein Baubeginn auf dem Areal ja frühestens in fünf Jahren sein wird. Statt der Stadtgesellschaft, ihren Bürgern und Akteuren hier zumindest für einige Jahre Optionen und Handlungsspielräume offen zuhalten, wird völlig sinnfrei bereits jetzt abgerissen. Obwohl eine prekäre Haushaltslage und ohnehin seit langem beschränkte Möglichkeiten mangels genug eigener städtischer Immobilien eigentlich zwingend erfordern würden, daß sich die Stadt hier nicht selber Chancen verbaut sondern im Gegenteil erhält!

Aber statt wirtschaftlich oder stadtgesellschaftlich vom Gebäude noch zu profitieren, hat man lieber eine Brachfläche.

Diese wunderschöne, schlichte, klare Industriearchitektur ruft nicht nur bei Architekten, Projektbüros, auswärtigen (!) Stadtplanern und Politikern Begeisterung hervor, andernorts werden solche Objekte gerne und erfolgreich umgenutzt. Unzählige Ideen für Nutzungen gingen uns zu, auch wir selber traten immer wieder mit Vorschlägen an die Koalitonspolitiker heran. Leider völlig ergebnislos, niemand von CSU oder Grünen zeigte auch nur einen Funken Interesse. Der Vorschlag, die dringende Bitte, zumindest für die nächsten Jahre das grundsolide und schadstoffbefreite Gebäude stehen zu lassen, um sinnvolle Nutzungen aus diversen Bereichen zuzulassen – Jugend, Sport, Bildung, Soziales, Kultur, start-ups, Wirtschaft, Integration, Inklusion, Innovation, Bürgerkreativität- wurde zur Gänze ignoriert.

Verantwortungsvolles Handeln sieht anders aus!