Die Baum-Allianz Augsburg e.V. ist gemäß § 3 Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz (UmwRG) in Bayern eine anerkannte Umweltvereinigung. info@baumallianz-augsburg.de

Neubau Uniklinik


Quelle: Bund Naturschutz in Bayern e.V., Ortsgruppe Neusäß, März 2025

Liebe Baumfreunde,

die Baum-Allianz unterstützt die vor wenigen Tagen erschienene Petition Neubau Uniklinik Augsburg: Ergebnisoffene Untersuchung der möglichen Standorte! des BN Ortsgruppe Neusäß. Auch wir sind sehr besorgt, dass für den Neubau des Großkrankenhauses ein Park mit 30-40 Jahre altem Baubestand ggf. als Baufeld (Westen) zur Disposition stehen könnte. Wir möchten Sie daher bitten die Petition zu unterschreiben.

Der BUND Naturschutz Neusäß hatte am 18. März 2025 zu einer Infoveranstaltung zum Neubau der Uniklinik eingeladen. Alle die nicht anwesend sein konnten, können den Vortrag von Herrn Dr. Dietmar Kuhlmann (BUND Naturschutz Ortsgruppe Neusäß/Aystetten) hier nachlesen. Hier finden Sie die dazugehörige Pressemitteilung.

Inzwischen hat das Stadtplanungsamt die Unterlagen zur „Standortanalyse“ auf seiner Webseite veröffentlicht, die Sie hier einsehen können.

Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung.

Hier unterschreiben Sie die Petition.

Erhalt und Ausbau des Baumbestands. Interview mit Christian Ohlenroth


Quelle: Hochschulkiste | Der Podcast, 11.3.2025

In der 54. Podcast-Folge der Hochschulkiste spricht Christian Ohlenroth über den Erhalt und Ausbau des Baumbestands in der Stadt mit Frau Ars von der Technischen Hochschule Augsburg. Wir erfahren, wie die Initiative entstanden ist, warum Bäume so wichtig für ein gesundes Stadtklima sind und welche Rolle der „Baumstumpfmelder“ dabei spielt. Dabei sprechen wir auch über die Herausforderungen, die es beim Erhalt und der Nachpflanzung von Bäumen zu bewältigen gibt. Gemeinsam blicken wir auf die Vision einer grüneren Zukunft für Augsburg und diskutieren, wie auch Studierende dabei unterstützen können. Wer selbst aktiv werden möchte, findet alle Infos auf der Website der Baum-Allianz Augsburg e.V. 🌳

Hier finden Sie den Podcast.

Hinweis: Das Interview wurde am 18.11.2024 aufgenommen.

Linden in der Fuggerstraße sanieren


Quelle: Pressemitteilung der Baum-Allianz Augsburg

Augsburg, 16.03.2025. Die Baum-Allianz Augsburg begrüßt die aktuelle Entscheidung (siehe hierzu die Beschlussvorlage BSV/25/11997 und den Artikel in der Augsburger Allgemeine vom 12.3.2025), dass die beiden Linden-Baumreihen auf der östlichen und westlichen Seite der Fuggerstraße erhalten werden sollen. Damit werden diese Bäume zur Grundlage für die Neugestaltung. Um die dazu notwendige Vitalität der Linden zu verbessern, sollte deshalb die jetzige Entscheidung unbedingt dazu genutzt werden, umgehend die bestehenden Bäume und Grünflächen zu „sanieren“. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund, dass seit dem Projektbeschluss (BSV/14/01855) und ergänzenden Projektbeschluss (BSV/14/02503) im Jahr 2014, die Pflege der Linden bis zum heutigen Zeitpunkt wohl nicht mehr für erforderlich gehalten wurde.

Die finanziellen Mittel hierfür (€ 350.000,–) wären so wesentlich besser und zukunftsorientierter angelegt als für ein Provisorium, also eine Versuchsmaßnahme, die nicht auf Dauer angelegt ist und damit eine überflüssige Verschwendung von Steuergeldern darstellt.

Eine „Sanierung“ der bestehenden Grünstreifen dürfte deutlich günstiger sein als die bisher veranschlagten € 350.000,– für eine lediglich provisorische „raumwirksame Musterfläche im Maßstab 1:1“ und unserer Einschätzung nach folgende Maßnahmen umfassen:

  • Grünstreifen von Unrat und Fremdkörpern befreien.
  • Bodenlockerung (ggf. Erdaustausch), Wurzelbelüftung, Düngung, ggf. Bewässerungssystem durchführen.
  • Kronen fachgerecht auf ein einheitliches Gesamtbild formen.
  • Die bestehenden Baumlücken (vor allem vor dem Patrizia-Gebäude) nachpflanzen, aber nicht mit Jungbäumen sondern mit ca. 15-jährigen Linden, um ein einheitlicheres Baum-Gesamtbild zu gewährleisten.
  • Pflanzstreifen mit Einfassung vor Befahren und Verdichtung schützen.

So kann der wertvolle Baumbestand für eine endgültige Gestaltung am Leben erhalten und das Stadtbild der prägenden Blickachse auf die Theaterfassade aufgewertet werden.

Hier finden Sie unsere Pressemitteilung im PDF-Format.

Grünverlust: Wintersaison 2024/2025


Quelle: Baum-Allianz, 13.3.2025

Die Vogelschutzzeit hat zum ersten März begonnen, die Zeit der Baumpflegerückschnitte und -fällungen 2024/2025 ist damit vorüber. Ein Grund für die Baum-Allianz Rückblick zu halten. Denn auch in dieser Wintersaison haben uns viele Bürger wegen Verlusten von ihnen liebgewonnenen Bäumen und Gehölzen auf ihren alltäglichen Wegen wie in ihrem direkten Umfeld kontaktiert. Zum Teil, weil für sie in keiner Weise ersichtlich war, dass diese krank gewesen wären, zum Teil weil ihnen die vorgenommenen Rückschnitte eher wie Verstümmelungen vorkamen als wie Pflegemaßnahmen. Auch wurde von einigen Bürgern bedauert, dass es keine Vorab-Informationen zu den anstehenden Maßnahmen gab.

Die darauf von der Baum-Allianz vorgenommenen Überprüfungen kamen denn auch in vielen Fällen zu einem fachlich nicht nachvollziehbaren und im Sinne des Umwelt- und Naturschutzes wenig schönen Bild. Vier unterschiedliche Beispiele zeigen dies deutlich:

  • In der Herrenbachstraße 44 (gegenüber der Herrenbachschule) verläuft ein kleiner ungenutzter Grünstreifen entlang des Zauns zur Schrebergartenanlage Herrenbach. An diesem Zaun von 50 Metern Länge wurde das gesamte Gebüsch in einer Höhe von 3 m und einer Breite von 2 m durchlaufend auf Stock gesetzt. Wo es früher Unterschlupf für viele Tiere, Schutz und Brutgelegenheiten für Vögel für gab, ist nunmehr alles weg.
  • Ebenfalls wurden von der Reischleschen Wirtschaftschule bis in den Hochfeldanger alle Holunderbüsche bis auf den Boden abgesägt. Und in der Grünanlage selbst, die im Hochfeld parallel zur Von-Parzeval-Straße verläuft, direkt hinter einer Bank mehrere Holunder, eine Kornelkirsche und zwei mächtige über 50 Jahre alte Weißdorne. Die Gebüschformation war früher eine Freude für die dortigen Anwohner, bei denen nun doppelte Empörung herrscht, nachdem einer von ihnen nach dem Kahlschlag beim Amt für Grünordnung anrief und als Begründung dafür gesagt bekam, „dass sich an der Bank oft jugendliches Gesindel aufgehalten habe und das Grün habe weichen müssen, damit die Polizei sehen kann, wohin es davonläuft“.

  • Erneut gefällt wurde auch wieder am Hochablass, diesmal am Westufer flussaufwärts Richtung Süden entlang des kleinen Grabens, in dem ab März viele Fische und Kröten laichen und der nahezu parallel zum Damm verläuft auf einer Länge von etwa 1,7 km. Als Grund für die Fällungen wurden Verkehrssicherungsmaßnahmen für den Damm angegeben. Die AZ berichtete aufgrund der Meldung entsetzter Bürger am 12.1.2025 darüber. Weiterlesen auf Augsburger Allgemeine (PLUS +, kostenpflichtig).

Die Fällungen lagen im Altersklassen-Bereich 20-30 Jahre/ 40-50 Jahre, wenige Altbäume mit 70-80 Jahre. Der Großteil waren Eschen, daneben Erlen, wenige Hainbuchen bzw. Rotbuchen.

Doch nur bei etwa 5% der gefällten Bäume waren Stammbeschädigungen zu sehen –Kernfäule, Kernhöhlen, seitl. Morschstellen – und etwa weitere 10% zeigten Verfärbungen im Bereich des Kernholzes auf. Dennoch waren diese 10 Prozent noch völlig stabil und ohne Vermorschungsanzeichen, hätten also (noch) nicht gefällt werden müssen. Die restlichen 85% der Baumscheiben waren gesund. Da der Standort am Rand des ehemaligen Auwaldes liegt und somit zur Waldrand-Schutzzone gehört, sind Bäume der Altersklassen ab 40 Jahre und älter dort besonders wichtig und nötig. Zudem wurden bei den Fällarbeiten leider auch schwere Maschinen eingesetzt, sodass neben vielen Kollateralschäden an Jungbäumen auch eine massive Bodenverdichtung stattfand. Diese Bodenverdichtung ist besonders in den Ablade-Einrückungen negativ, da der sehr lockere Waldboden dort keinen Widerstand leisten kann und die Boden-Fauna bald absterben wird – ein normaler Stoffkreislauf über Wurzeln-Symbionten-Pilzverwertern-Herbivoren-Carnivoren bis zu den Zersetzern abgestorbener organischer Substanzen wie z.B. Totholz und Laub, entfällt in diesen Arealen.

Hinterfragt werden muss hier auch, ob es unbedingt in einem FFH-Gebiet nötig ist, eine alte Rückegasse direkt neben dem Wassergraben wieder zu eröffnen, obwohl unmittelbar neben ihr – keine 15 Meter entfernt – bereits ein paralleler Weg auf ca. der halben Länge der Fällstrecke verläuft.
Besonders negativ fiel unserem Baumexperten die Fällung einzelner Systembäume auf, die an exponierten Stellen wichtige Funktionen gehabt haben und deren Fehlen nun einer weiteren Reduktion der Waldflächen Vorschub leisten wird. Hier wurde das Denken in ökologischen Zusammenhängen völlig außer Acht gelassen. Denn für den kleinen Graben als Laichgewässer für Amphibien und kleine Fischarten wäre im Wasser weniger Totholzeintrag gut als dort nach den Fällungen nun vorhanden ist. Ebenso fehlt hier nun durch eine nicht mehr intakte Randgehölz-Baumreihe der bisherige Halbschatten, der bisher dafür gesorgt hat, den Wasserspiegel nicht so rasch absinken zu lassen. Wobei der Aspekt weiteren Gehölzverlustes durch Biberfraß noch nicht einmal eingerechnet ist.

  • Die Esche an der Wallmauer bei St.-Stephan wird von unserem Baumexperten seit Jahren begutachtet und vermessen. Im Jahr 2022 hatte sie einen Umfang von 5,22 Meter und ist damit die zweitstärkste in Augsburg und unter den 10 stärksten und damit auch ältesten Eschen des Freistaates Bayern.
    Umso schlimmer ist es, dass sie leider ein nur allzu gängiges Beispiel für falsche Baumpflege und vermeidbare Baumverluste über Jahrzehnte hinweg darstellt. Die Esche wurde Anfang 2025 nochmals stark zurückgeschnitten, da durch die vorherigen Rückschnitte die Verpilzung und Vermorschung automatisch immer weiter in Richtung Stamm vorangekommen war. Denn, sobald man Einkürzungen von den Astspitzen her vornimmt, um das Größenwachstum des Baumes zu begrenzen, dringen dort Pilze/Bakterien ein und fangen an, sich durch die Äste in Richtung Stamm zu fressen. Der Baum lässt normalerweise solche infizierten Äste absterben und wirft sie dann ab, womit einer weiteren Ausbreitung der Erreger ein Riegel vorgeschoben ist. Dies kann er aber nicht, wenn durch fortwährendes Einkürzen und damit weitere entstehende Sägeflächen immer neue Einfallsherde produziert werden.

Die Pflege der Esche hätte seit 30 Jahren anders laufen müssen, um ihre Vitalität zu erhalten. Doch Baumpflege ist leider noch immer kein Ausbildungsberuf – Kenntnisse über die individuelle Baumbiologie, die Rolle der Wurzeln und der Bodenbeschaffenheit, von Krankheiten, Schädlingen und Schadensdiagnosen und die richtige Pflege sind daher noch immer die Ausnahme, nicht die Regel, auch wenn sich in den letzten Jahren diesbezüglich viel getan hat.

Petition: Neubau Uniklinik Augsburg: Ergebnisoffene Untersuchung der möglichen Standorte!


Quelle: Bund Naturschutz in Bayern e.V., Ortsgruppe Neusäß, März 2025

Liebe Baumfreunde,

die Baum-Allianz unterstützt die vor wenigen Tagen erschienene Petition Neubau Uniklinik Augsburg: Ergebnisoffene Untersuchung der möglichen Standorte! des BN Ortsgruppe Neusäß. Auch wir sind sehr besorgt, dass für den Neubau des Großkrankenhauses ein Park mit 30 Jahre altem Baubestand vernichtet werden soll. Wir möchten Sie daher bitten die Petition zu unterschreiben.

Für ausführlichere Informationen verweisen wir der Einfachheit halber auf die Website der Petition.

Termine: Parkbegehung und Info-Veranstaltung

Der BUND Naturschutz Stadtbergen lädt zu einer Begehung des Uniklinikparks am Samstag 15.3.2025 ein. Treffpunkt ist um 10:00 Uhr an der Straßenbahnhaltestelle des Uniklinikums.

Der BUND Naturschutz Neusäß lädt zu einer Info-Veranstaltung zum Neubau der Uniklinik am Dienstag 18.3.2025 um 19:00 Uhr in die Begegnungsstätte St. Ägidius, Bürgermeister-Kaifer-Str. 6, in Neusäß ein.

Wir bedanken uns für Ihre Unterstützung.

Hier unterschreiben Sie die Petition.