Gedenkveranstaltung

Ein Jahr Baum-Allianz Augsburg e.V.

Treffpunkt: Samstag, 1. Juni 2019 | 15:00 Uhr | Brücke Heinestraße, 86161 Augsburg

Hier finden Sie unseren Flyer im PDF-Format

Am 22. Juni 2018 wurde die Baum-Allianz Augsburg e.V. gegründet. Auslöser hierfür war die rechtlich und politisch sehr fragwürdige Fällung von ursprünglich geplanten 90 Bäumen am Herrenbach. Nach massiven Bürgerprotesten und dem intervenieren der Baum-Allianz Augsburg e.V. konnten fast die Hälfte der Bäume gerettet werden.

Seither setzen wir uns auch für weitere Bäume in Augsburg ein und haben etliche Diskussions- und Informationsveranstaltungen und auch ein erstes Konzert veranstaltet. Weitere Aktionen sind in Planung und werden bald der Öffentlichkeit vorgestellt.

Es ist uns ein Anliegen, den Anlass unserer Gründung nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, deshalb treffen wir uns zu einer Gedenkveranstaltung am 1. Juni 2019 um 15:00 Uhr an der Brücke Heinestraße, dort wo alles begann.

Im Anschluss versammeln wir uns an der „Bgm-Gribl-Allee“ zu einem kleinen Picknick. Jeder ist eingeladen eine Kleinigkeit beizusteuern, bitte möglichst plastikfrei.

Monster kann man nie genug haben

Bluatschink-Konzert am 01.05.2019 in der Galerie Krüggling

Benefizkonzert für die Baum-Allianz Augsburg e.V. im Rahmen der „Monster“-Ausstellung der Galerie Druckspätzle. Eine Konzert-Nachlese von Yvonne Schlosser.

Es gibt wahrlich einige Monster in Augsburg, aber nur wenige Augsburger hatten bislang die Gelegenheit, eines live in concert zu erleben. Der Bluatschink, benannt nach dem gruseligen Lechmonster, spielte auf. Die grundsympathischen Tiroler Toni und Margit Knittel könnten locker ein Plärrer-Festzelt unterhalten, wären ihre Lieder nicht „erfrischend intelligent“, wie ein Mitglied der Baumallianz betonte.

Der begeisterte Erzähler Toni Knittel scherzte vergnügt über den selten schön anzusehenden österreichischen Club-Fußball. Die selben Witze könnte man über das deutsche, kabarettistisch angehauchte Singer-Songwritertum machen. Entweder ist es schwer auf innerlich getrimmt, dumpf oder derart deprimierend, dass man besser gleich ein starkes Depressivum nimmt. Wie locker kommen hingegen die Knittels daher! Margit Knittel verwandelte mit ihrer glockenhellen Stimme die ehemalige Käserei zeitweilig in einen gotischen Dom während Toni nicht nur durch den Freisekt (es geht auch so!) seinen Charme spielen ließ.

Dabei sind die Themen ernst genug. Der „Bluatschink“ bekam den österreichischen Umweltpreis 2015 nicht umsonst. Vehement, aber mit dem nötigen Feingefühl verteidigten sie zusammen mit einem Verbund Lechanrainer und Naturschützer in den 1990er Jahren das ökologisch sensible Lechtal gegen seine Verbauung. Heute geht die Saat auf: Die Aera der kostspieligen und überflüssigen „Eingriffe“ und „Maßnahmen“ ist zu Ende, das Ursprungsgebiet des Lechs profitiert vom sanften Tourismus.

Kein Wunder, ist doch Toni Knittel der Urgroßneffe der berühmten „Geier-Wally“ Anna Stainer-Knittel. Für die durchsetzungsfähige Frau gab es keine Hürde, die hoch genug für sie gewesen wäre. 1859 bewarb sich die talentierte Tirolerin an der Münchener Akademie der Künste. Die Zusammenfassung des Gespräches liest sich so: „Bei uns studieren keine Frauen.“ – „Ab jetzt schon!“ So couragiert ist man eben, wenn man sich an Hanfseilen gerade mal so gesichert in die Adlerhorste gewagt hat, um den Bestand an Raubvögeln zu kontrollieren.

Nicht nur die Malereien seiner Großmutter, sondern auch grandiose Aufnahmen vom Lechtal, dessen raue Schönheit den kurzsichtigen Vertretern von Politik und Wirtschaft einst als Strafe Gottes empfunden wurde, bekamen die verehrten Anwesenden im gmiatlichen Keller der Galerie Krüggling zu sehen. Zumindest meine Augen waren weit aufgerissen. Ein bisschen Alpenkitsch hat noch niemandem geschadet!

Es ist jedoch keineswegs so, dass die Welt heil wäre im Lechtal. Noch stärker als die Augsburger leiden die Einwohner kleiner Gemeinden unter dem Niedergang des Einzelhandels durch den zunehmenden Online-Konsum. „Bei mir ums Egg“ könnte auch die Hymne der hiesigen Innenstädter werden.

Damit das Programm nicht allzu problembeladen ist, darf das Publikum auch mal grunzen, nämlich zum Kinderlied „Sauguat“. Die vierfachen Eltern sind begnadete Pädagogen und veranstalten regelmäßig Kinderkonzerte, in der Regel hochdeutsch. Der angeblich erwachsene Rest darf sich am Tiroler Dialekt vergnügen, der aber bei Bedarf gerne übersetzt wird.

Nicht mitzusingen isch a „Blöde Idee“, so blöd halt, wie im Winter eine Eisenstange abzulecken, auf eine Oberleitung der Bahn zu urinieren, oder im „Vienna“-Trikot bei „Rapid Wien“ aufzutauchen und „Scheiß Weaner“ zu rufen. Ganz a blöde Idee.

„Bluatschink“ sind saucool. Bernd Koroknay, der Inhaber der Galerie Krüggling, schwärmte: „Für mich war der Abend a Traum.“

P.S.: CDs und viele Gschichten zu Bluatschink gibt’s unter www.bluatschink.at

Der Bluatschink kommt!

Benefizkonzert für die Baum-Allianz Augsburg

Am 01.05.2019, 20.00 Uhr in der Galerie Krüggling, Singerstr. 7, 86150 Augsburg

Konzert zur Ausstellung „Monster“ die noch bis zum 12. Juni 2019 in der Galerie Druckspätzle, Barfüßerstr. 8. 86153 Augsburg stattfindet

Eigentlich hatten die Druckspätzle nur eine Ausstellung ihrer Kunstwerke im Sinn. Aber dann kam alles anders. Selber schuld, das Thema lautet schließlich „Monster“. Eines hat gar nichts dagegen, seinen Weg vom Lechtal aus nach Augsburg anzutreten – der Bluatschink. Der Bluatschink ist das Grauen in Person. Der Überlieferung nach ein Zottelbär mit blutigen Beinen wohnt er im wilden Lech und frisst die kleinen Kinder. Niemand, der einem jemals sympathisch sein könnte, oder?

In den 1990er Jahren wurde der Bluatschink im Tiroler Lechtal zum „Umweltanwalt“. Toni Knittel und seine Frau Margit nahmen ihren Mut zusammen, die Gitarren die Hand und sangen gegen die Kraftwerke an, die auch noch das Ursprungsgebiet des Lechs zum „Kanal“ veröden sollten. „Da muss der Bluatschink her!“ Das Lied vom Bluatschink gefiel ausgerechnet den Kindern sehr gut. Eine Auswahl der variantenreichen und liebevollen Zeichnungen seiner Grusligkeit ist in der Galerie Druckspätzle zu sehen. Sie beweisen, wie mächtig ein Monster werden kann, wenn es um seinen Fluss geht. Die Knittels sind der Meinung, dass der Bluatschink auch angetreten ist, um den Lech vor den Menschen zu schützen. Heute ist das Lechtal ein Naturschutzgebiet. Den Bluatschink kannte vorher schon jedes Kind – jetzt ist er immens beliebt.

War der Bluatschink schon qua Existenz ein Favorit der Druckpätzle – welcher Fluss sonst hat sowohl seine Gottheit als auch sein eigenes Monster? – nun sind wir restlos begeistert. Auch die Organisatorin der Ausstellung, Yvonne Schlosser, stellt sich zusammen mit der Baumallianz gegen Umweltfrevel am Lech. Ein gemeinsames Konzert ist „eine runde Sache“, wie der Bluatschink findet. „Bluatschink“ singen nach eigener Angabe „Heiter-Kritisch-Schnulziges im Lechtaler Dialekt“. Für Augsburger Ohren dürfte der nicht zu ungewohnt sein. Aber Obacht – im Bluatschink steckt immer noch ein kleiner Dämon!

Eintritt frei – großzügige Spenden, die auch der Baum-Allianz zugute kommen, erbeten.

Veranstalter: Yvonne Schlosser, Friedberger Str. 71, 86161 Augsburg, E-Mail: y.schlosser@gmx.de

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Es braucht ein Verbot und Bußgelder

Quelle: Augsburger Allgemeine, Leserbriefe, 27.3.2019

Zum Artikel: „Wie der Wahlkampf zur Gefahr für Bäume wird“ vom 25. März:

Auf die Vernunft der Parteien zu setzen, ist ein naiver Fehler, wie man nun sieht. Es muss daher ein Verbot des Anbringens von Werbung jeglicher Art an Bäumen geben in Verbindung mit einem entsprechend hohen Bußgeld.

Es gibt immerhin genügend Alternativen. Das Ergebnis der namentlichen Abstimmung im Stadtrat sollte man dann in der Zeitung veröffentlichen, damit jeder Bürger sehen kann, welche Politiker und Parteien sich um den Erhalt unserer lebenswichtigen Bäume bemühen und welchen diese aus egoistischen Gründen egal sind. Robert Federle, Augsburg

Wie viel Werbung wollen die Bürger?

Warum wollen Parteien auf Außenwerbung, wie beispielsweise an Bäumen angebracht, nicht vollständig verzichten? Der Verdacht liegt nahe, dass die Volksvertreter sich immer wieder schnell noch ins beste Licht rücken wollen, um von denkbaren Versäumnissen und Defiziten in der vergangenen Legislaturperiode abzulenken.

Wer sich gut erkennbar für die Belange der Stadtbevölkerung – vor allem im Sinne des Gemeinwohls ökologisch und sozial – kontinuierlich einsetzt, hat diese Art der Werbung wohl kaum nötig. Der Bürger spürt das doch! In diesem Zusammenhang sollte auch eine Diskussion in der Stadtbevölkerung angestoßen werden, ob sie großflächige Wahlkampf- wie auch kommerzielle Außenwerbung weiter dulden will. In jedem Fall geht es letztlich darum, nicht weiter unnötig Ressourcen zu verschwenden und die Menschen nicht länger zu blenden oder gar zu täuschen. Hermann Wiedmann, Augsburg